Gemeindeleben und Wandel

Heute wurde mir zugetragen dass ich durch meine Unterschrift unter ein Protestschreiben der Bauernschaft, in der Gemeinde ziemlichen Unmut und Unverständnis ausgelöst habe.

Mit der Unterschrift wollte ich meine Solidarität gegenüber den Ängsten (Existenzängste), Nöten und den Sorgen der Bauernschaft zum Ausdruck bringen. Beim schnellen durchlesen des Protestschreibens war mir klar, dass das Schreiben keine juristische Relevanz hat, aber Missfallen, Unverständnis und die Besorgnis zum Ausdruck bringt, über den Verkauf von Gemeindeland. An Hand der mir nun zugetragenen Reaktionen wurde mir bewusst, dass es sich um Kämpfe und Auseinandersetzungen handelt, deren Ursachen in der Vergangenheit liegen (Agrargemeinschaft, Familienfehden usw.). Auf beiden Seiten wurden bei den Auseinandersetzungen Verletzungen erlitten, Geschirr zerschlagen und auch existenzielle Interessen übersehen. Der Pulverdampf und Staub vom Kampf schwebt noch in der Luft und die Situation ist unübersichtlich. In dieser Situation versuche ich beide Seiten zu verstehen und mir ein Bild von der Lage zu machen, ehe ich mir eine unabhängige Meinung bilden kann. Ohne mich dabei auf die eine oder andere Seite schlagen zu müssen.

 

 

 

Der Wandel

Wir Alle spüren auf die eine oder andere Weise, dass wir an einem großen Wandel beteiligt sind. Alt ehrwürdige Institutionen zerbröckeln vor unseren Augen, Traditionen werden überholt, gesellschaftliche Strukturen lösen sich auf und tradierte Werte verschwinden.

Auf der anderen Seite erleben wir, dass für alte Probleme neue Lösungen gefunden werden müssen. Wir können klar sehen, dass Kooperation uns weiter bringt als die alten Denkmuster von Konkurrenz und Neid. Wir können heute erleben (Open Source) wie das Teilen von Talenten, Fähigkeiten und Gütern neuer grenzen überschreitender Reichtum erzeugt. Wir brauchen einen neuen gesellschaftlichen Konsens, in dem Traditionen ebenso ihren Platz finden wie die Vision über unsere gemeinsame Zukunft. Wir die wir jetzt leben, dürfen diesen lebendigen Wandel mitgestalten, den Wandel in eine für alle Menschen bessere Zukunft. Dazu ist es notwendig alte Gräben zu zuschütten, alte Wunden nicht ständig zu lecken und sich ehrlich bemühen den Anderen, seine Handlungen und seine Reaktionen zu Verstehen.

Sätze wie: Der Ändert sich nie. Das ist keine gute Familie. Der war schon immer ein sturer Kopf. Gehören aus unseren Köpfen verbannt. Unterstellungen und Interpretationen der Handlungen von Mitmenschen sind immer ungenauer als das die direkte Antwort des Betroffenen auf eine Frage wie z.B.: Stimmt das was ich gehört habe? Wie hast du das gemeint? Warum hast du mich so verletzt? Wenn nicht auf der Gemeindeebene, wo dann soll Demokratie und harmonische Gemeinschaft stattfinden? Gemeinde und Gemeinschaft sind in der deutschen Sprache sinnverwandte Begriffe, die wir mit Leben füllen sollten, weil sie unser Leben erfüllen und zur Erfüllung bringen.

 

 

Was liegt mir am Herzen?

Mir liegt am Herzen, dass die leben können, die meine Lebensmittel herstellen, damit ich wiederum leben kann. Wenn sie es so tun, dass auch nachfolgende Generationen gut auf dieser Welt leben können, dann bin nicht nur ich ihnen dankbar sondern alle zukünftigen Generationen. Daher will ich dass sie von ihrer Arbeit leben können (z.B. min. 40Cent/Liter).

Mir liegt am Herzen, dass Tradition und Wandel keine Widersprüche sind und beide unser Leben bereichern (Wohl der Gemeinde die von Menschen mit einer klaren Vision geleitet werden, die sich auch ihrer Tradition bewusst sind).

Mir liegt am Herzen, dass juristische Spielregeln dem Leben dienen und nicht umgekehrt.

Mir liegt am Herzen, dass Transparenz und Redlichkeit demokratischen Prozessen zu Grunde liegen.

Mir liegt am Herzen, dass wir mehr miteinander als übereinander reden.

Mir liegt am Herzen, dass die Wirtschaft dem Wohl aller Menschen dient.

Mir liegt am Herzen, dass individuelle Kreativität und Arbeit die Gemeinschaft bereichert.

Mir liegt am Herzen, dass wir an unseren Fehlern und unseren Problem wachsen und neue Lösungen schaffen.

Mir liegt am Herzen, dass wir zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt und ein harmonisches Gemeinwesen hinterlassen, das sie dankbar sein lässt.

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