Weiße Landschaft, weiße Decke

Die Temperaturen sind wieder gefallen und der Schnee hat wieder eine zauberhafte Landschaft hinterlassen. So war nun auch der richtige Zeitpunkt gekommen, im EG die vorbereiteten Decken ebenso zu weißeln. Mit der gleichen Sprühpistole, mit der ich den Keller geweißelt hatte, machte ich mich nun an die Decken. Der Vorteil der Spritzmethode mit Kalkfarbe liegt darin, dass sich die Kalkfarbe, die sehr wässerig (dünnflüssig) ist, besser an die Decke bringen lässt. Aber dabei wird der gesamte Raum eingenebelt und es sind entsprechende Abdeckarbeiten notwendig. Ich denke, diese Methode ist später einmal, wenn die Bautätigkeiten beendet und die Räume bewohnt werden, nicht mehr so geeignet. Jetzt aber zeigt sie sich als adäquate Methode und es wird damit eine sehr schöne Oberflächenstruktur erreicht. Zwischendurch schaute ich immer wieder nach draußen in die blendende Schneelandschaft.

Jede der Decken musste ich zwei- bis dreimal spritzen, um eine gute Deckung und Struktur zu erreichen. Was die Bilder nicht zeigen: wie ich bei dieser Arbeit ausgesehen habe. Ich musste mich vermummen (im Haus besteht zum Glück kein Vermummungsverbot), damit ich möglichst keinen Kalk in die Augen oder Atemwege bekam, denn der Kalk wirkt auf den Schleimhäuten sehr reizend. Eine Besonderheit bei der Kalkfarbe ist auch, dass während der Verarbeitung das Resultat nicht genau ersichtlich ist, erst nach dem Abtrocknen kommt das schneeweiße Weiß zum Vorschein und kann dem Vergleich mit der Schneelandschaft standhalten.

Der Sohn von unserem Nachbarn, der nebenan dabei ist, sein Haus zu bauen, arbeitet daran, die Bodenplatte zu betonieren, obwohl die Temperaturen nachts unter die Nullgrenze fallen. Ich denke, dass er in nächster Zeit auch weiter bauen will und möglichst oft das gute Wetter ausnutzen möchte. Zwischendurch gehe ich mal zu einem Schwatz hinüber und wir tauschen uns übers Bauen aus.

Bei den Vorarbeiten für das Weißeln - dem Abtragen verschiedener Putz- und Farbschichten - entdeckte ich die auf dem Foto abgelichteten Originalverzierungen. Sie zeigen einen stilisierten Blumentopf mit Umrandung als Bordüre. Da der Raum auch schon früher als Küche diente, verzierte diese Bordüre die Bauernküche. Sicherlich wurden die Farben aus natürlichen Pigmenten hergestellt, da ja keine anderen zur Verfügung standen. Leider sind sie mit meinen Möglichkeiten nicht einfach zu restaurieren und zu erhalten. Auch sind an der Wand Fliesen vorgesehen und so werden die Fotos gewissermaßen als Konservierung der Verzierungen dienen.

Am Samstag werde ich nach Kirchberg im Tirol fahren, um einen gebrauchten zweimaligen Gasherd zu kaufen. Sicherlich noch etwas früh, Teile der späteren Kücheneinrichtung jetzt schon zu kaufen, aber das Angebot für einen Gastroherd ist sehr preiswert und entspricht genau dem, was wir benötigen. Seine Abmessungen sind so, dass ich ihn mit meinen Transportmöglichkeiten (Öffis und Fahrrad) nach Auders transportieren kann.

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Kommentare: 1
  • #1

    Rainer (Dienstag, 16 Februar 2016 20:52)

    Lieber Franz,
    das nächste Mal erwarte ich ein "Selfie" von dem vermummten Franz.
    Liebe Grüße
    Rainer