Die Schlepper vor dem Herrn. oder das zentrale Objekt des Hauses
Die Schlepper vor dem Herrn. oder das zentrale Objekt des Hauses
Der Blick in den Abgrund
Der Blick in den Abgrund
Der der Graben Graber
Der der Graben Graber
Die erste Tafel seit es im Auszeithaus ein WC gibt
Die erste Tafel seit es im Auszeithaus ein WC gibt
Wo hört das Haus auf und die Natur an?
Wo hört das Haus auf und die Natur an?
Der oft unterbrochene Anfang der Toilette
Der oft unterbrochene Anfang der Toilette

Donnerstag / Freitag 31. Juli 15

Donnerstag hielt ich mich nicht solange auf dem Bau auf, zuerst ordnete ich Rechnungen und Versuchte weitere Fensterangebote zu ergattern. Gegen Abend brachte mich Franz (der Mann meiner Hauswirtin) mit meinem Einkauf von Abflussrohren und dem Gestell für die Vorwandmontage zur Baustelle. Dann schloss ich das Vorwandelement Abfluss seitig an, was etwas kompliziert ist zwischen den Balken Trägern und Türstürzen hindurch. Für den Freitag nahm ich mir vor, die Toilette mit den Wänden fertig zu bauen.

Der heutige Tag war sehr erlebnisreich um es mal milde auszudrücken.

Fußbodenbohlen verlegen, WC bauen, Graben für den Hauswasseranschluss, Empfang von Rainer, Hannes, Joli, Maxi, Mia und Ina.

Joseph der den Graben mit seinem Bagger ausheben wollte kündigte sich für 16 Uhr an, ich versuchte schnell das WC zu bauen, da für die lieben Besucher das WC zur Verfügung stehen sollte. Da waren aber die Bohlen für den Fußboden, die das Öffnen der WC-Tür verhindern würden. Wegräumen, mit dem notwendigen Kraftaufwand? Oder gleich einbauen mit dem gleichen Aufwand für die Lagenveränderung der Tonne? Ich entschied mich für den Einbau. Was mich zwar die gleiche Kraft aber Plus Arbeitszeit kostete und ich beim eigentlichen Tageswerk nicht weiter kam. Dies schaffte ich bis 16 Uhr. Konnte aber an den Wänden für das WC weiter arbeiten, dann kamen aber schon Johannes, Mia Ina und Joli an. Fast gleichzeitig kam auch Joseph mit dem Bagger an, was eine plötzliche Explosion von Fragen, Entscheidungen und Gefühlen mit sich brachte. Das Ausheben vom Graben stand nun im Vordergrund und das eigentliche Tageswerk musste gelassen warten.

Schon bald erwischte der Bagger wie befürchtet eine Rohrleitung, das sich mit einem dumpfen holen Geräusch bemerkbar machte. Dann Kam Stephan der Nachbar und meinte wir sollen doch den Hauptschieber ausgraben um notfalls das Wasser abzustellen. Mittlerweile nahm einige Nachbarn regen Anteil am Geschehen. Peter half aktiv beim graben. Karl der Nachbar ging mit mir zum vermuteten Ort des des Hauptschiebers. Wir gruben zirka einen Quadratmeter um, ohne ihn zu finden. Die Grabarbeiten waren nun schon soweit, dass die Hauptwasserleitung gesichtet wurde und ihre versehentliche Beschädigung unwahrscheinlich wurden. Joseph arbeitete sich mit dem Bagger vorsichtig vor und beseitigte abrutschende Erdmassen. Dann stellte sich die Frage, die bis zu diesem Zeitpunkt und Hetze es nicht schaffte in mein Bewusstsein vor zu dringen. Wer und wann wird der Wasseranschluss gemacht? Von Stephan wurde ich zu Peter geschickt, da er ein Spezel vom Installateur sei. Peter und An bemühten sich sehr, nahmen mit dem Installateur Kontakt auf, der sich Im Urlaub auf Mallorca befand und sagte, dass seine Firma auch nächste Woche noch Betriebsferien hat. Auch ein Weiterer Installateur meinte er sei im Urlaub. Nun sah es ziemlich trübe aus Nächste Woche überhaupt den Hausanschluss hinzu kriegen.

So sieht es auch im Schaltkasten aus
So sieht es auch im Schaltkasten aus
Der rote Hauptsachalter total marrode unter der Fassade
Der rote Hauptsachalter total marrode unter der Fassade

Mittwoch 29.Juli 15

Schon um 5:20 Uhr machte ich mich auf den Weg, um wie verabredet um 9:41 Uhr in Puch b. Hallein einzutreffen.  Mit der Abfahrt in Imst klappte es mit der ÖBB noch gut. In Innsbruck hatte ich, was ich nicht wusste, nur drei Minuten Zeit. Bis ich mich nach zwei Minuten Orientierungszeit auf zum Bahnsteig machte, zog der Zug schon von dannen. Dies bedeutete, über zwei Stunden später am Ziel anzukommen. Unterwegs musste ich den Verkäufer vom Kran und die Anlieferung vom Notstromaggregat auf zwei Stunden später organisieren. Außer einer kleinen Verspätung von der Verspätung kam ich dann heil in Puch an und Herr Grantner war nicht grantig, sondern sehr freundlich. Nach einigen Minuten Fahrt kamen wir dort an, wo der Kran stand. Ich versuchte die Situation so gut es ging zu erfassen und brachte die Steuerung zum Kran und steckte sie ein. Als ich den Steuerkasten zu öffnen versuchte, klemmte dieser, und als ich dann den Hauptschalter betätigte, fiel er auseinander, da das Plastik sehr spröde war. Allein dies entmutigte mich noch nicht, ich überbrückte den Schalter. Dann weiter zu den Funktionen des Krans, irgendeine Funksteuerung lag auch herum. Ich besah die mechanischen Sicherungsbolzen, die für das Zusammenlegen des Krans entfernt werden mussten. Allesamt eingerostet und kaum zu lösen. Dann stand der Kran in einem labilen Zustand (schräg). Ich versuchte so schnell wie möglich, die frei herum hängenden Kabel, die Zugseile, den maroden Schalter, die diversen Schütze in einem Gesamtbild zusammen zu fassen. Dies sagte mir, da ist heute und mit vertretbarem Aufwand nichts zu machen. Nun musste ich so schnell wie möglich das Notstromaggregat abbestellen. Der Herr von der Firma Boels bot sich an, einen Mechaniker zu organisieren und zeigte sich hilfsbereit. Für mich war klar, dass auf der Stelle in der Schnelle das Problem nicht zu lösen war. Mittlerweile war der Fahrer mit dem Notstromaggregat angekommen. Mit dem freundlichen Herrn von der Firma Boels einigte ich mich, dass wir die Zustellung des Aggregats übernehmen und der Fahrer wieder zurück fährt. Herr Grantner fuhr mich dann nach Salzburg zum Bahnhof. Unterwegs unterhielten wir uns angeregt und ich erzählte ihm vom Projekt Auszeithaus. Er war sehr interessiert und es entwickelte sich ein anregendes Gespräch über verschiedene Dinge auf der Welt, die schief zu laufen scheinen. Herr Grantner erweckte in mir das Gefühl, ein aufgeklärter und interessanter Mensch zu sein. Dann trennten sich unsere Wege wieder und ich ging die paar Meter zum Bahnhof. Für mich war es angenehm, mit Herrn Grantner zu verhandeln, er war aufmerksam, offen und ehrlich für eine konstruktive Lösung.

Leider habe ich vom Kran und der Situation keine Fotos gemacht. Auf dem Bahnsteig im hochmodernen Terminal in Salzburg fiel mein Blick auf die Trasse..............

Abzweig WC EG und von den ander WC und Bädern
Abzweig WC EG und von den ander WC und Bädern

Dienstag 28. Juli 15

Für heute hat sich die Fam. Bilski (liebe Nachbarn von Hannes) angekündigt. Morgens musste ich zuerst - da ja alles im Zeichen des Krans steht - den Generator für morgen organisieren. Ich erhielt die Info, dass, da wir noch nicht Kunde bei Boels sind, eine Kaution von Tausend € notwendig sei. Dies irritierte mich, da ich nicht wusste, ob ich die gesamte Summe mit Krankauf und Transportkosten vom Vereinskonto runter kriege. Danach machte ich mich gleich daran, die Abflussrohre weiter einzubauen. Zuerst musste ich einen Abzweiger setzen. Dann hörte ich Stimmen, Familie Bilski ist angekommen. Ich führte sie durch das Haus und gab meine Kommentare ab. Von der Lage und dem Blick vom Balkon waren alle begeistert. Wir fuhren nach Wenns runter und machten eine kleine Jause im Kaffee vom Mpreis. Für mich war ihr Besuch anregend und freundschaftlich. Michaela versprach dann auch, mich jedes Jahr zu besuchen. Joseph meinte, dass ich noch viel Arbeit rein stecken müsse. Meine übliche Antwort: dass die Bauzeit auf 3 Jahre angelegt ist und dass auch Handwerker beauftragt werden. Michaela regte als regelmäßige Leserin der Tagesbericht an, dass es doch nett wäre, wenn Leser auch Kommentare schreiben könnten. So wie in einem Blog. Ich fände das toll, dabei würde die Webseite an Buntheit, Vielfalt und Austausch gewinnen. Da geht die Frage an dich, Judith, wäre das möglich einzurichten?

Danach wollte ich Feierabend machen, ich hörte aber nicht auf, bevor die gesamte Grundleitung verlegt war und ich den schwierigen Punkt für das WC und das Waschbecken EG gelöst hatte. Es klappte alles wie vorher tausendmal im geistigen 3D durchgespielt. Kürzeste Leitungsführung und genügend Materialien dabei. Im Zuge der notwendigen Grabarbeiten bewegte ich das Lehm/Stein Material so, dass ich es auf der einen Seite aushob und dahin schmiss, wo ich beabsichtigte aufzufüllen. Jeden Stein, den ich aufhob, schmiss ich gleich auf einen Haufen, um ihn später für Maurerarbeiten verwenden zu können. Ganz nebenbei räumte ich altes Holz und Abfall auf. So sieht es im Keller langsam weniger chaotisch aus.

Noch ein Jubelschrei aus den Alpen: Das Sparbuch ist wieder aufgetaucht und wird mir demnächst zugesandt. Danke an dich, Tia, die du dein Zimmer aufgeräumt hast und es dabei gefunden hast. Das Leben verzeiht einem manch Nachlässigkeit und zeigt einem auch, dass ich nicht so groß rumspuken kann darüber, wie hier im Haus Unordnung und Chaos herrscht, wenn ich selbst nicht immer die notwendige Ordnung und Achtsamkeit walten lasse.

Heute fiel mir auf, dass mich in letzter Zeit viele Menschen nach meinem Alter fragen, und wenn ich ihnen sage bald 64, machen sie eine anerkennende Kopfbewegung oder bekunden die Anerkennung mit Worten. Ich muss sagen, das kannte ich bis jetzt noch nicht. Ich selbst bemerke ja nichts Besonderes daran, dass Aufgaben, die auch mit physischer Arbeit zu tun haben, schon immer Freude bereitet haben, da ich so gestalterisch tätig bin. Das Andere ist, dass ich physisch und geistig in einer guten Verfassung bin, schon mit meinem Lebenswandel und der über viele Jahre (40) bewussten Vermeidung von Ausschweifungen und gesundheitsschädlichen Gewohnheiten. Also mein Kommentar zu Fragen, warum ich in diesem Alter noch so Fit und Gesund bin: Es lohnt sich, auf seine Gesundheit zu achten und ganz nach dem delphischen Satz: Nichts zu sehr!

Montag 27. Juli 15

Diese Woche steht wie schon geschrieben, im Zeichen des Krans. So telefonierte ich heute mehrfach mit dem Verkäufer des Krans, um Transport, Generator und Test zu organisieren. Dabei muss ich auch ständig die Kosten im Blick haben um einzuschätzen, ob die Gesamtkosten nicht durch die Decke schießen. Der Verkäufer schrieb mir folgende Mail:

sgh haelg

wie bereits am tel. erwähnt kostet der transport  ohne kran be undd entladung ca. 440 € für 6 meter ladelänge, für den transport mit einem kran, was natürlich viel  besser und einfacher wäre, haben wir einen seriösen anbieter um € 850,-- gefunden. dies inkl. be und entladung und die

kosten des transports inkl. maut.

die zweite lösung erscheint zwar die teuere zu sein, jedoch auch die bessere !!

mfg 

 

Auf seine Mail antwortete ich mit der folgenden Mail:

 

Das denke ich auch. Bitte machen Sie auch von dem Schaltkasten am Kran Fotos, so kann ich sehen ob es am Kran auch eine Bedienmöglichkeit gibt.
Nach Fahrplan komme ich Mittwoch um 9:41 Uhr am Bahnhof in Puch b. Hallein an und müsste 15:21 Uhr wieder zurück fahren. Den Generator würde ich auf 10 Uhr bestellen, dann wären gute 5 Stunden, den Kran zu testen und zusammen zu legen. Ich wäre froh wenn Sie mich am Bahnhof in Puch abholen würden.
Zurzeit stellt sich die Situation für mich so dar, dass ich meine Reise und die Kosten für den Generator auf mein Risiko hin in Vorleistung gehe, aber mir vor behalte, wenn der Test und die Begutachtung vor Ort negativ ausfallen würden von meinen Kaufabsichten  zurück treten. Allerdings bin ich ernsthaft an einem Kauf interessiert (Siehe Vorleistung). Wenn ich die Kosten für mich zusammenzähle lande ich nach jetzigem Stand auf ca. 3700 bis 4000€ was für mich bei voller Funktionsfähigkeit das absolute Maximum wäre.
Ich möchte mich aber auch bei Ihnen bedanken für Ihre Bemühungen in der Angelegenheit. Ich wäre von hier aus nicht in der Lage gewesen, einen Transporteur zu organisieren. Ich bin also guter Dinge, das Geschäft mit Ihnen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Mit herzlichen Grüßen
Franz Hälg
Heute tätigte ich noch einen voluminösen Einkauf in Imst, ich kaufte verschiedene Rohre und Formstücke für die Abflussrohre des WC's im EG. Der die Rohre sind zwar nicht schwer aber mit dem Müllsack sah ich auch wie der verfrühte St. Nikolaus.

Dann holte ich noch ein Angebot für 10 Fenster und eine Terrassentür ein. Die Lieferfristen betragen bei den meisten Herstellern 4-6 Wochen. Daher ist es notwendig, die Fenster in nächster Zeit zu bestellen, um einen Raum für den Winter vorzubereiten. Dabei ergab sich mit dem Verkäufer ein anregendes und angeregtes Gespräch. Der Verkäufer platzte förmlich mit seiner kritischen Weltansicht heraus. Ich hatte durch meine Schilderung des Auszeithauses etwas ausgelöst, was uns dann fast eine Stunde von Gott und der Welt reden ließ. Mir wurde wieder klar, wie es unter der Oberfläche bei den Menschen brodelt. Aber wie gerne Mann/Frau sich darüber beklagen, dass die Andern nichts machen. Mir kommt aber immer mehr, wie sich anscheinend zwischen der Ober- und Unterschicht die Tektonischen Platten verschieben und ein gesellschaftliches Beben sich ankündigt. Wir die Menschen sind nicht so blöd, wie die Medien, die politischen Führer und die Finanzelite uns, das Volk, glauben lassen wollen. Denn die Zeit schreitet unaufhaltsam voran und der dunkelste Moment der Nacht ist überschritten, ganz sachte ist die Morgenröte hinter der Bergkette zu erkennen. Ein neuer Tag mit neuem Glanz (schöner Götterfunke) und Brüderlichkeit bricht endlich an.

Samstag 25 Juli 15

Ich wollte heute nur etwas aufräumen und früh ins Wochenende gehen. Aufräumen wollte ich im Keller, zumal ich jetzt Zugang von außen über das neue Türloch hatte. Dann dachte ich, dass ich irgendwie das stehende Wasser ableiten wollte. Dazu musste ich auf- und wegräumen (siehe Bilder). Schon längere Zeit beschäftigte mich das Problem, wie der Hausanschluss für das Abwasser zu lösen ist? Ich sah nur Probleme und keine Lösung, was mich daran blockierte zu gehen. Mit der Absicht, das stehende Wasser loszuwerden, suchte ich die Lösung und es zeigte sich, dass die bestehenden Rohre für die Lösung richtig lagen. Ich grub einen Graben und sortierte dabei auch einige Steine und räumte auf. Als ich um ca. 16 Uhr daran dachte, Feierabend zu machen, war auch der Knoten mit dem Hausabwasser gelöst und das erste KG (Kanalgrundrohr) lag optimal im Graben. Bei den Arbeiten entdeckte ich auch, dass die Grundmauern zum Teil auf Lehm stehen. Um die optimale Lösung zu finden, musste ich auch zwei „Kawentsmänner“ verschieben, erst dadurch konnte ich die optimale Kanalführung erreichen. Bei den Arbeiten im Keller sah ich, dass zu der Baukonstruktion mit den Natursteinmauern auch ein gewisser Feuchtigkeitshaushalt (aber ohne Feuchtigkeitscreme) gehört. Werden die Mauern zu trocken, so wird der Kalkmörtel bröselig. Im fertigen Keller sehe ich auf dem Boden ein Kiesschicht, unter der sich auch eine gewisse Erdfeuchte halten kann.

Abends ging ich müde, aber mit einem zufriedenen Gefühl, heute eine entscheidende Lösung geschafft zu haben. Zumal es auch die baldige Montage der Bautoilette ermöglicht, für die ich das meiste Material schon gekauft habe und die somit dann für die nächsten Arbeitsgäste aus Hamburg und Lenggries bereitstehen wird.

Der Montag und der Anfang der nächsten Woche werden im Zeichen des Krans stehen und von ihm maßgeblich beeinflusst werden.

Das neue Türloch für die zukünftige Dorfbar
Das neue Türloch für die zukünftige Dorfbar

Freitag 24 Juli 15

Gestern schuf ich mit der Mauer im EG die Voraussetzungen, um heute den Mauerflügel im OG ebenfalls am Kamin weiter zu mauern. So etwa auf halber Höhe merkte ich, dass ein Balken der Deckenkonstruktion nur 2cm statt 5cm vom Kamin weg ist. Ich versuchte, mit der Kettensäge den Balken der Länge nach auf zu sägen, aber die Kette war zu stumpf. So machte ich mich im Schweiße meines Angesichts - es kündigte sich wieder ein Sommergewitter an - daran, in die Kelleraußenwand eine Türöffnung auszubrechen. Diese Arbeit hat ihre Tücken, alle Nachbarn, die in ihren Häusern damit auch ihre Erfahrungen gemacht hatten stießen einen mitleidigen Seufzer aus. Für mich ging es auch darum, mit dem Stemmhammer für die weiteren 5 Türlöcher die optimale Technik für diese Arbeit heraus zu finden. (Soeben während ich diese Zeilen schreibe, brachte mir meine Hauswirtin einen selbst gebackenen Marillenkuchen mit Marillen vom eigenen Baum, sehr sehr lecker). Als ich Feierabend machen wollte, kam der Fahrer der Firma Canal an und brachte diverse Rohre und Fermacellplatten für das WC. Schnell abgeladen und ins Wochenende. Allerdings habe ich morgen mit dem Baumeister einen Termin. Nun, da ich die Zeilen schreibe, spüre ich, dass ich körperlich recht müde bin, was zum Teil an der körperlichen Anstrengung liegt, aber sicherlich auch am warmen schwülen Wetter.

Fertige Mauer mit zukünftiger Stehbar im Hintergrund
Fertige Mauer mit zukünftiger Stehbar im Hintergrund

Donnerstag 22 Juli 15

Je höher die Mauer wird, umso mehr Kraftaufwand ist notwendig, den Speis und die Mauersteine an Ort und Stelle zu bringen. Dazu kommt auch, dass immer weniger Platz zwischen bestehender Decke und Mauerkrone zu Verfügung steht und akrobatische Verrenkungen des Handgelenks notwendig werden, um der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen. An Hand der vorhandenen Zustände stellte sich heraus, dass es machbar und praktisch wäre, nicht wie vorgesehen die Mauer in der Decke EG zu beenden, sondern den Wandflügel auch im OG weiter zu mauern. Mit zwei Vorteilen, erstens wird ein Teil einer Wand geschlossen, zweitens kann der Anschluss zum Kamin den Vorschriften entsprechend ausgeführt werden und drittens kann ich herumliegende Ziegelsteine verbrauchen.

Auf 14 Uhr kündigte sich der Fahrer des Sägewerks zur Lieferung der Fußbodenbretter an. Wie die Bretter möglichst nahe an die Stelle platzieren, wo sie später benötigt werden, aber möglichst wenig andere Arbeiten behindern? Das sind wohl Fragen, die ich mir innerhalb der dreijährigen Bauzeit oft stellen werde.

Danach war ich mit einem weiteren Vertreter einer weiteren Firma, von der wir Holz beziehen möchten, verabredet. Auch bei der Firma Marberger war ich erstaunt, wie einfach es ist, ein Kundenkonto zu erstellen. Wir sprachen über das Lieferprogramm und er machte mir ein Angebot von einer Fehllieferung, die ich zu günstigen Konditionen erwerben könnte. Allerdings 2,4 m³ KVH Hölzer für etwa ein Jahr lagern, ob das geschickt ist? Oder gar Schnäppchenjagd?

Der Nachbar brachte mir für die zwei alten Treppen die ich ihm geschenkt hatte ( bin froh dass sie aus dem Weg sind) eine Butter und ein Stück Graukäse von der Alm. Riecht natürlich ein wenig nach persönlicher Vorteilnahme (Korruption). Ich kann mich nur so raus reden, dass jedes Vereinsmitglied wenn Er/Sie es hier in Wenns abholt, davon was abkriegt (solange Vorrat).

Heute hat sich tatsächlich ein Maurer gemeldet, mit dem ich mich auf Samstag verabredete. Jedenfalls klang er interessiert und offen. Drückt alle die Daumen, dass wir eine gute Maurerfirma finden, mit der wir kooperativ zusammenarbeiten können.

Alles klar zum Mauern
Alles klar zum Mauern

Mittwoch 21. Juli 15

Heute war ein besonderer Tag, der Strom ist angekommen und das Stromzeitalter des Auszeithauses begann. Wenn ich alleine arbeite, überlege ich mir sehr genau, wie ich krafteffizient arbeite, um materielle Dinge möglichst wenig und effizient bewege. Von Herrn Arnuga gab es noch Zementmauersteine, deren Verwendung und Wegräumen ich mit einer Mauer beim Schornstein überlegt hatte, da ich dadurch auch gleichzeitig einen Unterzug untermauern konnte. So organisierte ich mich, dass ich mit möglichst geringem Aufwand Steine, Mörtel und mich bewegen musste und dachte dabei an die, die das Haus damals mit ihren Möglichkeiten erbaut hatten. Die Mauer bildet gleichzeitig auch eine Wand des provisorischen und zukünftigen WC's.

Diese Sommertage hier in den Bergen genieße ich sehr, mit dem abendlichen Gewitter. Ebenso das reichhaltige Angebot an frischen Früchten. Die Tage sind natürlich nicht so lange hell wie in Flensburg, dennoch genieße ich die Abende auf der Terrasse vor meinem Zimmer. Mittlerweile habe ich mir einen gewissen Tagesrhythmus angeeignet, aus Arbeiten, Genießen, Einkaufen, Dinge organisieren und mit den Nachbarn und Bekannten zu schwätzen. Möchte allerdings den Kreis noch ausweiten.

Zwei Sekunden später
Zwei Sekunden später
Auswechseln des unteren, verwitterten Rahmenholzes an einem ca. 80 Jahre alten Fenstrer
Auswechseln des unteren, verwitterten Rahmenholzes an einem ca. 80 Jahre alten Fenstrer

Dienstag 21. Juli 15

Nachdem ich gestern 6 Fenster repariert und umgebaut hatte, blieben heute noch zwei übrig. Die hatten es aber in sich, die vier Flügel waren alle ohne Glasscheiben und ich musste auch je ein Rahmenholz auswechseln. Dazu musste ich bei den 80 Jahre alten Rahmen die Holznägel herausschlagen und dann konnte ich das Rahmenholz durch ein intakteres Stück ersetzen und den Holznagel wieder hinein schlagen. Allerdings dauerte es bis Nachmittags, bis ich die Fensterflügel mit Glasscheiben eingebaut hatte. Ich machte mir Überlegungen, was notwendig ist, damit, wenn Hannes mit den Kindern kommt, ein WC zur Verfügung steht. Dazu muss ich Fermacellplatten und Rahmenhölzer organisieren, die angeliefert werden. Übers Internet, so habe ich recherchiert, kann ich auch ein komplettes Wandklosett bestellen. Die notwendigen Wasserrohre mit Winkeln kann ich mit dem Rucksack holen. Das Problem dabei sind allerdings die fünfmeter langen Rohre. Da kam mir die Idee, diese dann mit Hannes zu holen und davor alles soweit vorzubereiten, dass nur noch diese eingebaut werden müssen. So wäre es möglich, mit meinen Transportmöglichkeiten ein WC zu bauen. So setzte ich schon mal einen Blockrahmen mit Türe um, nun steht schon mal die Tür für das WC.

Ich kann nun bei diesen herrlichen Sommertemperaturen schön erleben, wie klimatisierend die dicken Natursteinmauern wirken, es ist angenehm kühl im Haus. Morgen früh muss ich dann Einiges organisieren und herum telefonieren. Vor allem, dass der Stromanschluss endlich installiert wird.

Haus mit ganzen Scheiben. Eine Idee: Dorfplatz vor dem Haus, durch das Absenken des Terrain im Bereich der Stützmauer mit neuem Brunnen
Haus mit ganzen Scheiben. Eine Idee: Dorfplatz vor dem Haus, durch das Absenken des Terrain im Bereich der Stützmauer mit neuem Brunnen

Montag 20. Juli 15

Wieder ein herrlicher frischer Sommermorgen, an dem es Nachts auf angenehme Temperatur auskühlt, vor allem wenn Abends ein Gewitter vorbeizog. So mache ich mich in der Morgenfrische daran, einige organisatorische Arbeiten zu erledigen. Unter anderem besuche ich unsere Hausbank (komische Bezeichnung für mich), um das mit dem für mich unauffindbare Sparbuch des Vereins zu klären. Als ich vor einem Monat Herrn Stadler von der Sparkasse den Umstand meldete, begann eine einmonatige Sperrfrist, die nun abgelaufen war. Herr Stadler legte mir weitere Formulare zur Unterschrift vor, mit denen nun das weitere Prozedere in Betrieb gesetzt wurde. Wenn ich mit Herrn Stadler rede, nutze ich die Gelegenheit gerne, humorvoll etwas systemkritische Bemerkungen zu Besten zugeben. Er steigt gerne darauf ein und lädt mich jedesmal zu einem nichtfairen Kaffee ein, den ich meistens dankend ablehne.

Heute war ich erst zur Nachmittagsschicht eingeteilt, daher war ich erst um ca. 12 Uhr auf der Baustelle. Ich nahm mir vor, einen Versuch zu starten, ein Fensterpaar so umzukonstruieren, dass von den Kastenfenstern die Innenfenster als Außenfenster dienen. Ich hatte dazu zwei unterschiedliche neue Scharniere besorgt. Ich war mir nicht sicher, welche der beiden Lösungen die Einfachere ist. Beim umbauen ergab sich aber die ultimativ einfachste Lösung, indem ich die bestehenden 80 Jahre alten Fensterscharniere (zwar etwas kompliziert) ausbaute und außen befestigte. Mit dieser Lösung war ich dann so erfolgreich, dass ich Abends acht von zehn Fenster geschafft hatte. Bei einigen musste ich die Gläser ersetzen. Dazu hatte ich die entsprechenden Utensilien und Werkzeuge gekauft. Als ich mich daran machte, zeigte sich, dass die Fenster so konstruiert sind, dass ich sie durch das Herausschlagen von Holzzapfen auseinander bauen konnte und so die neue Scheiben einfach hineinschieben konnte (genial).

Der Nachbar Stefan sprach mich noch auf eine Treppe an, die im Stall lagert. Sie würde bei ihm in der Scheune passen und ob er sie haben könnte? Ich gab sie ihm gerne, da so wieder etwas weg ist und dadurch einem Zweck dient. Ich half ihm auch beim Transport, so ergab sich auch die Möglichkeit für einen Schwatz. Ich erfuhr mehr von von den Sorgen und Nöten von Bergbauern. Stefan ist sehr abhängig vom Milchpreis, der zur Zeit bei 30 Cent liegt, was für seinen Betrieb einfach nicht kostendeckend ist. Im Gespräch kam für mich heraus, dass er spürt, dass viele Konsumenten und Bürokraten in Brüssel einfach ihre Lage (Bergbauer) nicht verstehen. Auch ihre Arbeit an der Kulturlandschaft, die ja Erholungsraum für die Städter ist. Er sagte auch, er möchten keine Subventionen, nur einen angemessenen Preis für sein Produkt. Also statt die 30 Cent im Moment, 40 Cent für einen Liter Milch. Eigentlich für das Budget der meisten Haushalte ein Lappalie.

Stefan mailte mir noch einen Link zu, den ich an dieser Stelle auch einfügen möchte

Rainer Mausfeld: „Warum schweigen die Lämmer?“

https://www.youtube.com/watch?v=Rx5SZrOsb6M

Mich begeistert dieser Vortrag, weil Herr Mausfeld ohne Wut und Häme von der Seite der Psychologie und ohne Expertengeschwafel aber wissenschaftlich Zusammenhänge und Mechanismen (das verschwinden lassen im öffentlichen Bewusstsein) erläutert, die unser Leben und unsere Wahrnehmung beeinflussen.

So allmählich pendelt sich bei mir ein Rhythmus von arbeiten, erholen, organisieren, besorgen, planen und genießen ein, dass Alles getan ist, ohne im Stress zu enden. Ja das Leben ist herrlich und bietet so reichlich Erfahrungen, über die ich reflektieren und aus denen ich lernen kann. Dadurch, dass ich in der Herberge, in der ich wohne, eine große Terrasse vor meinem Zimmer nutzen kann, lebe ich zur Zeit (Sommer) außer beim Schlafen draußen an der frischen Luft und ich merke, wie es bei mir ein Wohlsein bewirkt.

Eine Wand entsteht
Eine Wand entsteht
Klassische Holzzapfenverbindung
Klassische Holzzapfenverbindung

Montag 13. bis Samstag 18. Juli.

Vom Donnerstag bis Sonntag war ich für eine Stippvisite in Hamburg, da Hannes zu seinem 50zigsten Nachfest eingeladen hatte. Sonntag raste ich mit dem ICE wieder nach Wenn.

Diese Woche war bei der Arbeit am und ums Haus von Aufräumen, Sortieren und Umlagern geprägt. Nachdem ich nach meinem System etwas mehr Ordnung und mehr freien Platz im Haus geschaffen hatte, konnte ich den Besen schwingen und die Räume besenrein hinterlassen. Ich erzähle besser nicht, was ich alles so aus den hintersten Winkeln hervorholte. Am Morgen, wenn ich ins Haus komme, wiederhole ich einige Rituale. Ich stelle mein Faltrad neben den Stalleingang, öffne die Tür zur Westseite und das große Scheunentor. So weiß das ganze Dorf, dass ich da bin und der Wind kann durchs ganze Haus sausen. Zurzeit herrscht hier im Pitztal (Alpen) das typische Sommerwetter. Die Tage sind heiß, am Nachmittag steigt die Schwüle und Abends entlädt es sich in einem Gewitter mit etwas Sturm. Diese Wetterlage trocknet die Mauern aus und ein frischer Wind weht durch das Haus, ich denke im doppelten Sinne.

Nachdem Herr Kriechhammer nun wieder aus dem Urlaub zurück ist, telefonierte ich mit ihm, um das Geschäft mit der Einblasmaschine zum Abschluss zu bringen. Er kam uns nochmals entgegen, dass er die Maschine und das Material erst in ca. zwei Monaten liefert, wenn wir es brauchen und wir erstmals eine Anzahlung leisten. Über dieses Geschäft, das sehr auf gegenseitigem Vertrauen und weniger in der üblichen Absicherung von Gewährleistungsansprüchen basiert, freue ich mich sehr.

Bis Dienstag hörte ich noch nichts von der TIWAG , die den Stromanschluss wieder herstellen sollte, damit der Installateur den Baustrom in Betrieb setzen kann. Die telefonische Nachfrage bei der TIWAG ergab, dass bei ihnen anscheinend der Antrag noch nicht eingegangen war. Ich bekam die Empfehlung, den Antrag doch elektronsich zu senden. Das brachte mich in die Situation, nun endlich einen Scanner/Drucker zu kaufen. Wieder befand ich mich in der Lage, einen über das Internet zu kaufen oder beim regionalen Anbieter einen zu kaufen. Ich entschied mich für den regionalen Anbieter, was ich aber dann bereute. Denn schon die Frau an der Kasse konnte mir nichts zum Produkt sagen, z.B. ob ich ihn auch ohne Kabel in Betriebe nehmen kann. Dann stellte sich heraus, dass es eins von den Canon und somit eine Firma von denen ist, die nur das Fenster und den Apfel unterstützen und den Pinguin gar nicht. Also keins von meinen Lieblingsgeschäften, sondern eins von denen, die bei einem ein schales Gefühl hinterlassen, nur falsch entscheiden zu können und sich schlussendlich irgendwie als über den Tischgezogener zu fühlen, zum super Discountpreis.

Ein weiterer Kauf, den ich vorbereite, ist ein Kran, der in der Näher von Salzburg steht, und dessen Funktion noch geprüft werden muss und auch der ev. Transport hierher nach Wenns. Damit er auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft und transportfähig gemacht werden kann, muss ein Generator vor Ort organisiert werden. Dies mit den verschiedenen Beteiligten zeitgenau zu organisieren, ist für mich so stressig, wie in Hamburg die Stresemannstraße lang zu fahren. Ich hoffe, dass alles klappt und ich auch jederzeit bei einer gewissen Anhäufung widriger Umstände und trotz gewisser Vorleistungen das Ganze abblasen kann.

Eine weitere Geschäftsbeziehung, die ich diese Woche anbahnte, war, einen Lieferanten für die notwendigen Baustoffe zu finden. Mit der Firma Canal aus Imst wählte ich den nächstgelegenen möglichen Lieferanten. So besprach ich alles mit dem Außendienstler Armin. Auch Armin verfiel schon im zweiten Satz ins Du. Ich fragte Armin, ob er eine Adresse von einer Maurerfirme habe, die unseren Auftrag ausführen würde? Er meinte, dass er viele kennen würde und einige ansprechen und nächste Woche mit einem vorbeikommen würde. Ganz zufällig sagte Armin, als ich nach einem reinen Kalkmörtel ohne Zusätze fragte, er meine,  Lehm sei der einzige natürliche Baustoff. Damit war natürlich das Stichwort gefallen und ich fragte nach, ob es welchen in der Gegend gäbe? Er meinte, seine Chefin hätte eine solche Grube, von der im Jahr ein- zweimal was geholt würde und dass Imst früher ein bekanntes Lehmabbaugebiet war. Bingo, das sind schon mal hundert Punkte für einen konkreten Hinweis für eine Lehmgrube.

Nach wie vor suche ich einen Bagger für die notwendigen Baggerarbeiten um das Haus. Damit der Vorplatz für den Brunnen vorbereitet werden kann und ebenso der Wasseranschluss für das Haus, sowie die Vorbereitungsarbeiten für die Galerie. Dies scheint sich etwas schwieriger zu gestalten, aber ich bleibe dran.

Samstag kaufte ich diverse Werkzeuge und Materialien bei zwei halbseidenen Lieferanten - Toolpark und Obi. Bei Obi fiel mir auf, wie bemüht und freundlich (sich prostituierten) die Angestellten waren und gleich nach der Antwort einem ein Pickerl mit Barcode auf den Einkauf machten. Mir schien dieses fremdgesteuerte Verhalten erklärungsbedürftig und so fragte ich einen Verkäufer, warum sie gleich ein Pickerl aufkleben. Er klärte mich auf, dass damit eine interne Statistik erstellt würde, aus der ersichtlich würde, wer wie viele Kunden bedient hätte. Die Möglichkeiten mit diesen Daten sind natürlich enorm und ich denke, nicht immer zu Vorteil des einzelnen Angestellten. Jedenfalls spüren die Angestellten dies, und so lässt sich für mich ihr unpersönliches, beflissenes und sich bemühendes Verhalten erklären. Was hat das für Folgen für die Menschen, die sich bei ihrem Geldverdienen so artfremd verhalten müssen?

Licht und Ordnung
Licht und Ordnung
Schötig aber nötig
Schötig aber nötig

Mittwoch 8. Juli 15

Heute Morgen war ich recht zuversichtlich, dass es mit dem Termin mit dem Baumeister aus Arzl klappen würde. Im Haus räumte ich weiter auf und brachte den Schutt in den Container, dabei durchstöberte ich noch unbekannte Ecken im Haus. Parallel dazu machte ich planerische Überlegungen und konstruierte verschiedene Details. Als ich dann ein halbe Stunde nach dem Termin versuchte, den Baumeister zu erreichen, nahm er einfach den Anruf nicht entgegen, machte auf Tauchstation. Ich versuchte es im Laufe des Tages noch einige Male, nichts! Zu wissen, dass man keinen attraktiven Auftrag zu vergeben hat, ist das Eine, aber vom einzigen Pferd, auf das man gesetzt hat, so im Stich gelassen zu werden, ist das Andere. Was soll es, dann fängt die Suche nach einer geeigneten Baufirma wieder an.

Heute kam mir die Aussage des Sägemeisters wieder in den Sinn, der etwa sechs Kilometer entfernt ist und meinte, er würde doch für die Bretter nicht nach Wenns fahren, auch sein „Stolz“ im Gespräch, das alle Anzeichen eines Nichtverkaufsgespräch trug. Ich finde eine solche abweisende Haltung eines Menschen, der die Frucht seiner Arbeit verkaufen muss, sehr interessant und hebt sich für mich wohltuend von den üblichen Verkaufsschnösels ab. Verkaufen nur, wenn es passt. Auf keinen Fall verkauft er sich selbst (Respekt).

So nach und nach füllt sich auch das Holzlager, das die Vereinsmitglieder in einer gemeinsamen Aktion gebaut hatten. Ich hoffe, dass dadurch weniger umgeräumt werden muss. Dabei denke ich auch schon daran, wie viele und welche Hölzer ich schon bestellen werde und wie ich sie auf dem Gelände lagern werde. Heute sah ich vor meinem geistigen Konstruktionsauge plötzlich die Möglichkeit, in der Scheune die bestehende Balkenlage mit Boden konstruktiv zu erhalten und zu zeigen. Allerdings muss ich diese Möglichkeit und die konstruktiven Details durchdenken.

Morgen fahre ich bis Sonntag nach HH zu Hannes´ Fest und so machte ich noch einige Dinge im Bau dafür klar. Dabei sah ich wieder die kaputten Fenster, die ich so schnell wie möglich richten möchte, damit sich auch das Ansehen des Hauses verbessert.

Unser Fuhrpark wächst und wächst.
Unser Fuhrpark wächst und wächst.

Dienstag 7. Juli 15

Schon mehrfach verabredete ich mich mit einem Baumeister, mit dem ich schon vor zwei Jahren in Kontakt stand, als es um die ersten Vorabklärungen ging. Es ist ein kleiner Betrieb (ca. 10 Mitarbeiter) in Arzl, also von der Nähe, daher würde ich gerne mit der Firma zusammenarbeiten. Nun machte er für morgen eine definitive Terminzusage. Ich muss allerdings gestehen, dass die Braut, die ich ihm anbieten kann, nicht besonders hübsch und auch nicht besonders reich ist. Andere Firmen, mit denen ich damals in Kontakt war, scheinen mir zu groß oder zu unflexibel für einen Kleinauftrag wie unseren. Sein Auftrag würde die Verfüllung der Kellerwände, Herstellen des Treppenhauses und evtl. die Vorbereitungsarbeiten für die Galerie sein. Das sind vorgängige Arbeiten, die bis zum Wintereinbruch fertig sein sollten.

Ansonsten steht nun der Bauschutt-Container, den ich mit weiterem Schutt von Herrn Arnuga befülle. Sobald Strom im Haus vorhanden ist, werde ich diverse Abbrucharbeiten durchführen wie, Schornsteine, Treppenauge herstellen, 4 Türlöcher und Wände einreißen. In Salzburg bin ich nun mit einem Herrn Grantner über einen kleinen Baukran in Verhandlung. Er konnte mir nicht sagen, ob er betriebsbereit ist. Ich meinte, dann könnten wir doch versuchen, ihn mit einem Generator in Betrieb zu nehmen. Diese Idee fand er gut und wollte dies ohne meine Hilfe tun, er redete dann von anderen Interessenten, die gefragt hätten, ob er denn funktionstüchtig sei. Also machten wir ab, das ich mich nächsten Montag melden würde und er Bescheid geben würde, wie der Stand der Dinge sei.

Ganz hinten im Kuhstall kamen einige alte Geräte, wie Mistkarre, Pflug, Holzschubkarre und ein Holzgüllefass zum Vorschein. Keine Angst! An alle, die alten Kram gerne aufbewahren: ich werde einen Lagerplatz suchen, auch auf das Risiko hin, dass ich die Dinge im Laufe der Bauzeit XXL-mal um räumen muss. Versprochen!

Der Tag war heute sehr sehr heiß, so dass ich versuchte, im Haus zu arbeiten, um nicht ganz einzuschmelzen. Dass ich nun Ecke um Ecke aufräume, lerne die Bruchbude immer besser kennen, überall stelle ich mir Konstruktionen und Lösungen vor, die ich ständig geistig optimiere. Nach einem gewissen Prozess spüre ich, dass es auch notwendig ist, mit anderen Fachmenschen zu kommunizieren. Da ist es für mich ein besonderes Glück, dass sich auch Uwe mit seinem Herzen und seinem Fachwissen für das Projekt engagiert. Für mich ist es immer sehr erhellend und erquickend, mit Uwe zu fachsimpeln und unorthodoxe Lösungen zu erarbeiten.

Montag 6. Juli

Da nun geplant ist, dass das EG (ehemaliger Wohnteil) auf die ertüchtigte und komplettierte Balkenlage 40mm Bohlen aufzuschrauben, wollte ich das Sägewerk Krismer besuchen und dabei eine Bestellung aufgeben. Kurz vor 12 Uhr kam ich in Wald total verschwitzt an und musste mich durchfragen. Als ich ein Auto anhielt um nach dem Weg zu fragen, saßen Sen. und Jun. Krismer drin. Sie fragten, ob ich eine Holzliste dabei hätte, was ich bejahte. Sie fuhren zu ihrem Haus und wir besprachen die Bestellung. Etwas ungeduldig und abweisend war der Gesprächsverlauf schon. Christian Krismmer meint dann, für die paar Hölzer führe er doch nicht nach Wenns, nur mit einer anderen Lieferung. Gerne hätte ich Preise erfahren, war aber nichts zu machen, das wird nach m³ abgerechnet, den nannten sie mir aber auch nicht. Schwitzend kam ich in Arzl an und wartete bei herrlichstem Sommerwette etwa eine halbe Stunde auf den Bus. Der Busfahrer akzeptierte die Vorteilscard der ÖBB, die ein anderer Busfahrer kategorisch abgelehnt hatte (komisch).

Auf dem Weg nach Auders Hoch nahm mich dann Winnie mit dem Auto mit, was mich sehr freute. Auf dem Bau sortierte, maß ich und versuchte Arbeitschritte zu entwickeln, vor allem in Bezug auf die Statik im Wirtschaftsteil. Wieder einmal versuchte ich mit dem Baumeister, mit dem ich gerne zusammenarbeiten würde, einen Termin zu vereinbaren, um die Fundamentarbeiten in Auftrag zu geben.

Der Nachbarin Verena eröffnete ich noch die Idee, unmittelbar an unserem Haus den Dorfbrunnen mit Dorfplatz zu gestalten, sie war sehr offen dafür und auch begeistert. Ich denke, sie wird es Stephan, ihrem Mann, erzählen. Dies schätze ich als erfolgversprechende Vorgehensweise ein. Ich möchte mit großen und umfangreichen Projekten die Bauern nicht erschrecken, da ich dann plötzliche Blockaden befürchte. Ich denke, es ist wichtig, die Dinge mit ihnen zu entwickeln.

Mehr Bider vom Treffen später



Samstag 4. Juli 15

Christoph übernachtete in der gleichen Pension (Wiesenheim) wie ich. Mit seinem Motorrad fuhren wir zum Haus, dort stand schon der Bus von Peter und Sonya. Die waren aber schon mit den Rädern auf dem Berg, wie angekündigt. Krischi und ich machten uns daran, ein kleines Holzlager vor der alten Mühle zu bauen. So nach und nach kamen Peter/Sonya, Heinrich/Ursula, Mary/Uwe und Rainer und Hannes. Peter war gleich bei den Bauarbeiten dabei, die Sonne war glühend heiß und trieb uns Schweiß aus allen Poren. Mary brachte viele Leckereien für ein Mittagbrot mit, unter anderem Butter und Frischkäse von der Alm. Danach war eine Vereinssitzung mit Aufnahme von Mary und Sonya und Peter angesagt. Siehe Protokoll.

Wir besprachen unsere weiteren Aktivitäten für den Nachmittag und den Abend. Wir waren uns einig, eine Möglichkeit zu schaffen, abends gemütlich mit einigen Dorfbewohnern zusammen zu sitzen und sie spontan einzuladen und zu sehen, was sich entwickelt. Zwischenzeitlich wollten Uwe und Mary dafür einkaufen. Mit dem Rest wollte ich einmal durchs Haus gehen und die Planung sowie die bereits durchgeführten und die als Nächstes anstehenden Arbeiten erläutern. Danach machten wir uns wieder daran, das Holzlager weiter zu bauen. Als es absehbar war, dass wir heute nicht fertig würden, fragte ich Nachbarn ob es ein Sakrileg wäre, wenn wir am Sonntag weiter arbeiten würden. Es war für die Nachbarn absolut kein Problem.

Wie von selbst entstand ein kleiner Festplatz vor dem Haus mit Tischen, Bänken und einem Buffet. Irgendwann machte ich die Runde und erzählte, dass wir sie zu einem Bier einladen würden. So kamen denn so drei vier Leute und es wurde dann gemütlich und gesellig, so dass die meisten von uns sich wohl fühlten und sich lebhafte Gespräche ergaben.

Freitag 3. Juli

Für heute kündigten sich Hannes und Christoph an. Das große Thema des Tages war weiter entrümpeln und den Müllcontainer füllen. Der Tag kündigte sich als sehr heiß an, gegen Mittag wurde das Müllschleppen immer schweißtreibender. Der aufgewirbelte Staub zusammen mit triefendem Schweiß auf der Haut hinterließ ein besonderes sinnliches Erlebnis. Bis 13 Uhr war weder Hannes noch Christoph aufgetaucht und ich beschloss, eine Siesta zu machen. So um 14:30 Meldete sich Christoph, wo ich denn wäre? Er holte mich im Haus, in dem ich wohne, ab. Zu zweit mit vereinten Kräften schleppten wir alles, was uns nicht brauchbar erschien, zum Container. Wir schlugen Schränke, Tische, Stühle Kisten und dergleichen zusammen. Immer in bester Absicht der Reduzierung der Volumina. Mit dem Schwung von Christoph schaffte ich es, auch die schmuddeligsten Haufen anzugreifen. Stück um Stück verschwand so im 10m³ Bauch des Containers, und immer ging noch was. Auch die Kartons, die ich als Letztes hinein werfen wollte, verschwanden im Container. Gerade eine solche Arbeit geht vor allem aus psychologischen Gründen zu zweit besser von der Hand. Auch Christoph war erfreut über das, was wir gemeinsam in den paar Stunden geschafft hatten. Zeitweise unterstützte uns auch ein Nachbarjunge bei unserer staubigen Arbeit. Um ca. 21 Uhr war der Container bis auf die letzten 10 Liter voll gestopft.

Ich machte von der Rampe, die ich an den Container angebaut hatte, ein Foto, da ich es unbedingt Hannes zeigen musste, da es uns beide an ein Erlebnis erinnert, das uns in den unmöglichsten Momenten sagen lässt: Lass uns eine Rampe bauen! Wir machten uns zur Herberge auf, duschten und machten uns etwas nach 21:30 Uhr ins Dorf, um noch was zu essen. Die Küche im Restaurant war aber schon geschlossen, nur die Rutsche bot uns einen Flammkuchen und eine Margarita an. Wir genossen beim Essen den herrlichen lauen Bergsommerabend und sahen, müde von der schweißtreibenden Arbeit, der hin und her eilenden Dorfjugend zu.

Donnerstag 2. Juli 15

Gleich um Acht kam der Container 10m³ an. Mit etwas Mühe platzierte der Fahrer den Container genau so, das er für die Beladung optimal dasteht. Dann baute ich eine Rampe (hier ist sie, Hannes, endlich nach Jahren).

Nun fing die tolle Arbeit an, den ganzen Krempel /Müll weg zuwerfen. Es ist allerdings eine Beschäftigung, der ich mich am Stück nicht zu lange hergeben kann. So werde ich mich in den nächsten Tage immer wieder damit beschäftigen. Und doch befriedigt mich die Aussicht, 10m³ Müll loszuwerden und die Bude leer zu räumen.

Von gestrigen Tag etwas müde machte ich mich schon um 14 Uhr nach Hause, um Telefonate und Bürokram zu erledigen, was ich dann allerdings doch nicht schaffte.

 

 

Mittwoch 1. Juli 15

Um ein weiteres Loch (Treppenauge) zu schließen, musste ich erst die bestehende Balkenkonstruktion abbrechen (siehe Bilder) und neue Balkentaschen in die Natursteinwand stemmen. Das war einfacher gedacht als getan. Bei nun sommerlichen Temperaturen schaffte ich schwitzend in ca. 1-2 Stunden jeweils eines von drei Löchern. Aber abends waren die Balken für den EG Fußboden im Bereich des ehemaligen Treppenauges eingezogen. Dann hatte ich einen Termin mit Michael Gundolf, dem Zimmermann, der mir von Martin empfohlen wurde. Ich erklärte und zeigte ihm das Haus und die vorgesehenen Baumaßnahmen. Er ist sehr kompetent und kann sich schnell in Situationen hineindenken. Wir spielten mit verschiedenen Annahmen gedanklich das Vorgehen durch. Er empfahl, für die notwendigen Dacharbeiten evtl. einen Kran zu kaufen, da dies doch die Arbeiten vereinfachen würden. Wir verblieben so, dass wir etwa im Herbst den Sozialraum und die darüber liegende Gaube mit Dachterrasse erstellen würden und dann im Frühjahr das Dach umdecken würden. Wie gesagt, hinterlässt Michael bei mir einen guten Eindruck und ich freue mich, mit ihm zusammen zu arbeiten. Ich glaube, dass eine Zusammenarbeit genau im Stil des Hauses liegt.

Es war mittlerweile 21 Uhr geworden und ich schaute noch bei Peter vorbei, der mir ein Bier anbot, ich nahm dankend ein Wasser an. Seine Frau, seine Mutter und der Schwager waren auch da. Wie so oft im Leben ist auch da die Treppe das Zentrum des gemütlichen Zusammenseins. Peter meinte in einer Nebenbemerkung, warte es mal ab, bis du mehr dabei bist. Wir redeten auch vom Dorfbrunnen, das Thema scheint die Dorfbewohner zu begeistern und verschiedene Ideen werden schon gesponnen, auch in Bezug auf die Mitarbeit. Ich denke, das ist eine gute Möglichkeit, einen guten Einstieg ins Dorfleben zu starten. Mit Peter sprach ich nicht über unser Geschäft, bis wir uns besser kennenlernen und Vertrauen entsteht.

So gegen 22 Uhr kam ich ziemlich müde zu Hause an und warf mich gleich ins Bett.