Montag 31. August 15

Das war heute ein erfolgreicher 11-Stunden-Arbeitstag, erst mal alles der Reihe nach. Als ich um 7:30 Uhr ankam, waren Herbert und Reiner schon auf der Baustelle und bestaunten meinen Zieleinlauf. Sehr schnell besprach ich mit Herbert Bangratz, dem Chef, die Einzelheiten. Mit erstaunlichem Schwung fingen sie auch schon an zu arbeiten. Der Beton wurde mit Pumpe auf morgen bestellt. Kurz sicherte sich Herbert ab, ob sie die Schaltafeln und andere Hölzer verwenden dürfen, ich bejahte. Dann besprachen wir, dass es wohl gut wäre, wenn mit dem Bagger an der Südseite ein Graben erstellt würde, damit eine Sole auch gleich mit betoniert werden kann. Das hieß aber, dass die ins Haus eingewachsene Esche gefällt und die Wurzeln im gleichen Abwasch vom Bagger entfernt werden sollten. Ich ging zu Stefan und lieh bei ihm die Motorsäge und los ging es. Zuerst sägte ich alle Äste ab und dann den etwa 3 Meter langen Stamm, die Äste räumte ich gleich weg. Dann kam der Baggerfahrer und entfernte mit sehr viel Fingerspitzengefühl den Eschenstumpf. Dann öffnete er den Graben, dabei konnte ich bewundern, mit welcher Präzision er die Arbeit mit dem Bagger verrichtete. Auch seine Wahrnehmung, sobald sein Arbeitskollege und ich auf einen bestimmten Punkt schauten, um die Situation zu begutachten, legte er die Baggerschaufel hin und stellte den Motor auf Standbaby. Nach einer ¾ Stunde war der Graben so wie auf dem Foto. Dann kam für mich die schweißtreibende Feinarbeit. Die nächsten Stunden in einprallender Sonne stellte ich die Grabensole her. Mit großer Kraftanstrengung musste ich den Graben tiefer graben, das Anstrengende dabei waren die Steine, die sich um die Handschaufel herum verklemmten und sperrten. Jedenfalls abends um 19 Uhr konnte ich den Pickel hinschmeißen.

Als ich so das Tageswerk vom Maurer, vom Baggerfahrer und mir betrachtete, war ich ziemlich zufrieden. Alles kriegt nun einen soliden Untergrund. Die Südfassade steht auf einigen riesigen Felsbrocken und es erscheint mir, als verleihen unsere Maßnahmen dem Haus eine zusätzliche, aber nicht unbedingt notwendige Stabilität. Man muss berücksichtigen, dass es in diesem für die Augen desolaten Zustand schon mehr als 15 Jahre verharrt. Dennoch bin ich um jede stabilisierende Maßnahme froh und es gibt ein sicheres Gefühl.

Noch ein kleines Detail: Immer, wenn ich meine Borsten kürze, verteile ich sie in die Umwelt. Nun, beim Entfernen der Äste der Esche, entdeckte ich ein Vogelnest, als ich genauer hinsah, sah ich, dass die Vögel meine Haare als Baumaterial verwendet haben.

Freitag 28. August. 15

Gestern habe ich ganz vergessen zu schreiben, dass Hannes, der athletisch anmutende Fahrradheld, hier in Wenns angekommen ist. Abends erzählte er ausführlich von seiner Fahrradtour und seinen Eindrücken.

Heute arbeitete Hannes im Auszeithaus mit. Wir zerlegten die Treppe, die ich gestern herausgenommen hatte, da ich beabsichtige das Holz irgendwann für einen anderen Zweck zu verwenden, da es gutes, trockenes und gelagertes Holz ist. Vor dem Haus sind die Tiefbauer daran, Gräben auf zumachen, die Stromleitung einzulegen und wieder so schnell wie möglich aufzufüllen. Ich versuchte herauszufinden, wann es eine gute Zeit gäbe, um vor dem Auszeithaus das Terrain abzugraben und gleichzeitig die Transportmöglichkeit zu organisieren. Der Baggerfahrer versicherte mir, dass sie nächste Woche noch in Auders zu tun hätten. Also werde ich bei Peter noch nachfragen, ob wir das Material noch bei ihm deponieren können?

Hannes und ich machten uns noch daran, das Treppenauge zu zu machen. Dazu musste ich erst die Mauertaschen für die Balken aus der Natursteinwand heraus stemmen, was ja nie leicht ist, da dabei immer zu große Löcher entstehen. Nachdem wir die neuen Balken eingepasst und befestigt hatten, goss ich die Auflagen der Balken mit Beton aus. Als ich mit einigen Brettern das Loch abgedeckt hatte, war ich beruhigt, da die Bausicherheit dadurch wieder hergestellt war. Gegen Abend kam Gesa mit Max und Mia noch vorbei, um beim Feuer Abendbrot zu essen. Hannes und ich freuten uns sehr darüber und es war ein gemütliches und trautes Zusammensein.

Mittwoch 26. August 15

Ich nahm mir für heute verschiedene Kleinarbeiten vor, zumauern von Löchern, Unterzug eingießen mit Beton usw. . Vor dem Haus fing die TiNetz Unterfirma Tirolerkraftwerke, die für das Netz zuständig ist, mit dem Verlegen der erdverlegten Hausanschlüsse an. Das Aufsägen der Teerdecke mit der Motordiamantsäge machte fürchterlichen Krach, so dass ich, als die Arbeiter nach der Mittagspaus wieder damit anfingen, fluchtartig Auders verließ und in Wenns einen Kaffee genoss. Danach recherchierte ich im Netz nach verschiedenen Produkten, die ich in nächster Zeit bestellen werde. Auch machte ich mir Gedanken, welche Arbeiten noch vor dem Winter erledigt werden sollten. Dann versuche ich Lehmunterputz zu organisieren, der allerdings durch die langen Transportwege recht teuer ist. Nun habe ich allerdings einen österreichischen Händler gefunden, den ich für Angebot angefragt habe.

Dienstag 25. August 15

Um das Loch, das schon mindestens 20 Jahre alt ist, in der Außenwand zu zu mauern, musste ich erst die notwendigen Vorbereitungsarbeiten ausführen. Um möglichst kraftsparend die Mauerarbeiten auszuführen, baute ich erst ein Podest, auf dem ich den Mörtel und die Mauersteine bereitstellte. Von außen stellte ich ein Gerüst und die Leiter auf. In diesem Zusammenhang brauchte ich die Böcke, auf denen ich die Kappsäge aufgebaut hatte. Das hieß zuerst das Untergestell für Kappsäge zusammen zu bauen und gleich den Platz rund herum aufräumen und die Hölzer sortieren. So kam es, dass ich erst nach Stunden zu meiner eigentlichen Arbeit kam, das Loch zu zu mauern. Diese Arbeit steht unter dem Motto, die Hütte winterfest zu machen. In diesem Zusammenhang werden noch einige Arbeiten in nächster Zeit notwendig, wie den alten Hauseingang zu einer normalen Fensteröffnung zu zu mauern, das alte Treppenauge zu verschließen und die Decke im Erdgeschoss dicht machen, so wie die Fenster einbauen und rund herum abdichten. Diese Arbeiten werde ich nach und nach ausführen, so dass ich im Erdgeschoss mit dem Holzküchenherd eine angenehme Arbeitstemperatur erreichen kann. D. h. dass die Wärme etwas länger zwischen den Mauern bleibt, bevor sie unwiederbringlich ins Universum abhaut.

Dem Wetter schutzlos ausgesetzt
Dem Wetter schutzlos ausgesetzt
Nun fehlen nur noch die Dachpfannen
Nun fehlen nur noch die Dachpfannen

 

Montag 24 August 15

Eine nun schon länger vor mir her geschobene Arbeit nahm ich mir für heute vor. Das Dach auf der Mühle, die Dachschalung, lag nun schon seit Jahren blank, denn die Wellpappe, die sie vor Regen und Schnee schützen sollte, hatte sich aufgelöst und mit dem Wind davon gemacht. Jetzt, da sich der Sommer mit viel Sonne und wenig Regen dem Ende zu neigt, wurde es dringend notwendig, die Dachkonstruktion zu schützen. Im Vorfeld hatte ich mir viele unnötige Gedanken gemacht, dass ich alle Bretter ersetzen müsste und auch die Sparren schon durch seien. Vor Ort zeigte sich dann die Situation nicht so dramatisch wie befürchtet. Als ich auf dem Dach arbeitete, kam ziemlich Wind mit heftigen Windböen auf und die Wolken wurden dunkler, so dass es nach Regen aussah, daher beeilte ich mich. Als ich die Teerpappe ausgerollt hatte, strebte sie unbedingt dem Erdmittelpunkt zu und wollte ständig abrutschen, statt sich ortsfest zu verhalten. Erst als ich ihrem Streben eine Dachlatte entgegenstellte, konnte ich die Dachpappennägel einschlagen. Als ich mit dem Verlegen der Dachpappe und dem Anbringen der Randbefestigungen fertig war, waren die Wolken schon wieder auf und davon und ich konnte meine Pause bei herrlichem Sonnenschein genießen und den dahin fliehenden Wolken zuschauen. Ich verspürte ein zufriedenes Gefühl, diese dringende Arbeit erledigt zu haben und nun getrost in die Zukunft zu schauen.

Nachmittags hatte ich noch einen Termin mit Hannes von der Gemeinde. Es ging und geht um den Landtausch (Flurstück 249 mit dem Flurstück „1954“), was eine Vorraussetzung für weiteres Vorgehen und Verbücherung ist. Nun zeigt sich die Angelegenheit etwas kompliziert, da der Tausch nun nicht mehr mit Peter stattfinden muss, da er das Land an Andi weiter veräußert hat. Andi muss aber auch Besitzer sein, um es mit uns tauschen zu können. Bei der Kontrolle des Flurstücks 1954 zeigte sich, das im Gutachten für die Versteigerung ein Zahlendreher passiert ist, denn es handelt sich um das Flurstück 5419. Die Angelegenheit, die dadurch noch einmal an Würze gewonnen hat, braucht Menschen mit gutem Willen und Klarsicht wie Hannes, dem Amtsleiter der Gemeinde Wenns.

Planungbüro Franz
Planungbüro Franz
mit Gletscherblick
mit Gletscherblick

Freitag 21. August 15

Die Türlaibung mit den Natursteinen wollte ich noch zu Ende machen, zumal mit dem oberen Teil noch eine schwierige Strecke zu bewältigen war. Stein um Stein musste gesucht, angeschaut und geprüft werden, bevor er seinen neuen Platz einnehmen durfte. Wenn ich einen Stein anpassen wollte, durfte ich wiedermal erfahren, was Steinhart bedeutet.

Wie aus den Bildern zu ersehen ist, baute ich eine Tür mit Rahmen an einer Stelle aus, um sie provisorisch über den Winter beim neuen Durchgang einzubauen. An ihrer neuen Stelle sieht sie aus, als wäre sie dort schon immer gewesen. Der Freitag bietet sich auf dem Bau auch immer an aufzuräumen, Werkzeug zu sortieren, Spuren der Arbeit (Schutt) wegzuräumen und auch das herrliche Wetter zu genießen.

Einige Gedanken kamen mir noch, als ich mich daran erinnerte, dass Marion letzte Woche im Auszeithaus mitarbeitete. Es ist natürlich immer schön, wenn sich Besucher hier im Außenposten (Leuchtturm) von Auders ankündigen und auch tatsächlich kommen. Ich erinnerte mich an die Woche mit Marion, für die sie sich herzlich bedankte. Ich glaube allerdings, dass Marion sich kaum bewusst ist, wie sehr ich solchen Austausch liebe und er der Idee des Auszeithausese entspricht. Marion hat für eine Woche im Auszeithaus mitgearbeitet und konnte für sich Erfahrungen und Anregungen mit nach Hause nehmen. Beide gewinnen außerhalb des Geldkreislaufes. Es geht um Tausch und Teilen und um zu wachsen, so dass die Beteiligten bereichert werden ohne Konsum.

Von Besuchern wurde ich auch gefragt, woher ich die Motivation für das Projekt und die Arbeit nehme? Es ist die Idee, die von verschiedenen Menschen Unterstützung und Zustimmung erfährt und mich antreibt. Dann sind es wie bei jedem Menschen die kleinen Erfolge und Fortschritte, die mir Kraft und Schwung geben. Wie selten in meinem Leben durfte ich erfahren, dass die helfenden Kräfte und Umstände die Schwierigkeiten bei Weitem übertreffen. Ich denke, das kennt doch jeder von uns, die Freude, wenn wir merken, dass sich zu entsprechender Zeit Lösungen wie von magischer Hand einfach ergeben. Das gibt mir Kraft und Vertrauen, dass auch zukünftige Aufgaben zu bewältigten sind. Mein Anspruch an meine Arbeit ist, unter möglichst geringem Kraftaufwand Großes zu bewirken, nicht ohne die Ausgewogenheit der Anspannung, des Leistens und der Erholung zu vergessen.

Donnerstag 20. August 15

Gestern Abbruch - heute Aufbau. Es ist eine meditative Arbeit, Stein um Stein in das Mörtelbett einzubetten. Jeden Stein musste ich begutachten, ob er für den vorgesehenen Platz geeignet ist. Das Mauern mit Natursteinen ist eine besonders delikate Arbeit. Die Steine nehmen kein Wasser auf, daher dauert es, bis der Mörtel zieht. Der Mörtel darf aber auch nicht zu trocken angerührt werden, da er sonst „verbrennt“ (wird beim trocknen bröselig), er hat dann zu wenig Wasser, das er chemisch binden kann. Obwohl ich heute den ganzen Tag dran war, sind die Türlaibungen noch nicht fertig und morgen werde ich auch noch den Türsturz herstellen. So kann ich dann für den Winter eine provisorische Tür einbauen.

Zwar ist es mit einem gewissen Arbeitsaufwand verbunden, die Türlaibung mit Natursteinen herzustellen, aber das Ergebnis wird Besucher und Bewohner des Auszeithauses lange erfreuen.

Mittwoch 19. August 15

Im Zuge der Abarbeitung von Aufgaben schrieb ich endlich die Mail an Herrn Berger. Herr Berger begleitete, beriet, führte Gespräche mit den Gläubigern und half uns bei den Kaufverhandlungen mit Herrn Arnuga, als es noch den Anschein machte, dass im Laufe von über zwei Jahren ein Kauf möglich gewesen wäre. In einer Vereinssitzung machte ich den Vorschlag, Herrn Berger eine Vergütung von 3000€ zukommen zu lassen. Dies wurde von der Mehrheit auf 2000€ plus Steuer festgesetzt. Ich schrieb, dass ich vom Verein beauftragt wurde, ihm mitzuteilen, dass er dem Verein eine Rechnung über den genannten Betrag schreiben kann. Persönlich legte ich aus meiner Schatulle noch etwas dazu. Etwa 10 Minuten später klingelte mein Handy und Herr Berger war am Apparat, er klang sehr freundlich und zufrieden über das Angebot. Wir klärten noch die technischen Fragen und ich spürte in seinen Worten die Freude, dass ich nach langer Zeit mein Wort eingelöst hatte.

Danach telefonierte ich mit Herrn Bangratz, dem Mauermeister, und fragte, wann es für ihn möglich sei anzufangen. Er meinte, so ab Mittwoch nächster Woche. Dann machte ich ihm das Angebot, dass er bei uns mit 45€ (statt 42€) die Stunde abrechnen könne. Er zeigte sich hoch erfreut und zugleich etwas überrascht, so dass er mehrfach sich dafür bedankte. Der Hintergrund ist der, dass 45€ bei den Handwerkern üblich ist und dass wir, die Auszeithäusler, so einen Beitrag leisten zu dem Prinzip „gute Arbeit guter Lohn“.

Im Haus machte ich mich daran, das Türloch noch fertig auszubrechen. Ich schaute wieder, dass ich keinen Stein zu viel oder zu weit bewegte. Laufend füllte ich den Schutt in die Schubkarren, um ihn auf dem direkten Weg in den Container zu schütten. Wie ihr sehen könnt, ist das Loch größer als notwendig geworden. Das ist eben eines der Dinge, die wir nicht beeinflussen können, da bei einer Natursteinwand Steine unterschiedlichster Größe ineinander verzahnt sind. Ich war sehr sehr froh, dass ich von Hannes noch einen kleineren Stemmhammer bekommen habe (Danke Hannes), so musste ich nicht unnötig Kraftprotz spielen, mit übergroßer Oberweite. Ich überlege nun, wie ich mit Natursteinen vom Ausbruch und meinen Fähigkeiten mit vertretbarem Aufwand einen schönen Abschluss hin bringe?

Übrigens die Balken, die Decke und die Natursteinwand werden später sichtbar sein. Der Höhenunterschied beträgt etwa 35cm zwischen Betondecke im Wirtschaftsgebäude und dem Fußboden im Wohnteil. Die Frage war ja mal, ob darum ein Hohlraum (Podest) über der zukünftigen Werkstatt gebaut wird oder in einer Gewaltaktion die Hohlsteindecke heraus gebrochen wird und eine Holzbalkendecke entsprechend höher eingezogen wird. Dieser Entscheid ist schon länger gefallen, und zwar für die zweite Lösung und das ist gut so. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt (schau genau hin Andy) habe ich für Besucher und Kinder aus Sicherheitsgründen Absperrungen angebracht.

Ein Nebeneffekt dieser der ganzen Aktion ist, dass nun der Wind noch mehr durch pfeift. Und das große Thema für die nächsten zwei Monate wird die Bestandssicherung und winterfest machen sein. Daher werde ich demnächst die Türen einbauen (ev. provisorisch), so dass im zukünftigen Hauptraum mit dem Holzküchenherd eine erträgliche Arbeitstemperatur gehalten werden kann.

Dienstag 18. August 15

Zuerst wurde ich heute Morgen von Peter und An zu einem Kaffee eingeladen. Mit den vier Kindern war der Tisch voll. Es war angenehm, wie die Kinder auch zu Wort kamen, ohne unsere Gespräche ständig zu unterbrechen. An und Peter erzählten von der Landwirtschaftsschule in Imst, die durch ihre praktische abwechslungsreiche Vermittlung von Bildung eine Schule fürs Leben sei. Dabei werden Arbeiten mit Holz, Metall, mit Kühen gelehrt. Gartenarbeiten, Verarbeitung von Fleisch, Milch und fast allen landwirtschaftlichen Produkten. Ich habe mir vorgenommen, diese Schule mal zu besuchen und anzuschauen, so interessant klangen die Schilderungen von Peter und An.

Peter sagte mir noch, dass ich wegen dem Landtausch nun mit Andreas verhandeln muss, da er ihm den größeren Teil weiterverkauft hat.

Danach machte ich mich daran, den Durchbruch im OG vom späteren Treppenhaus zu den Zimmern im Bereich der Auszeitgäste zu beginnen. Als ich die Brocken aus der Wand stemmte, kam mir die Idee, sie gleich an der Hausecke als Trockenmauer zu platzieren. So muss ich sie weniger oft in die Hand nehmen. So war ich natürlich beim Loch nicht so schnell, aber die Steine wurden gleich einer neuen Aufgabe zugeführt und Abends konnte ich dann die Fotos machen. Außer dass das Loch breiter als geplant wird (Verzahnung der Steine) ließen sich die kleinen und großen Steine recht gut heraus stemmen. Schon denke ich daran, die alte Treppe von EG in OG (bisher notwendig) heraus zu nehmen und das Treppenauge zu schließen. Das wäre im Winter aus thermischen Gründen vorteilhaft, denn ich beabsichtige, mit dem Holzküchenherd das EG auf Temperatur zu halten. Ich will jetzt aber nicht zu weit vorgreifen, noch haben wir Sommer.

Mit Stephan besprach ich noch, wie wir in Sachen Brunnen und Dorfplatz weiter vorgehen können, nachdem die Gemeinde keine Einwände hat. Das heißt, dass wir im Zuge der Beton- und Mauerarbeiten den alten Brunnen demnächst entfernen müssen, damit wir die Fundamente unterfangen können. Danach bitten wir Joseph-Bagger, dass er die Absenkung des Geländes ab baggert (nicht anbaggern).

Eine neue Sicht auf die Dinge auf der anderen Seite
Eine neue Sicht auf die Dinge auf der anderen Seite
Ab nun immer mehr Durchblick
Ab nun immer mehr Durchblick
So liege ich nun an neuem Ort für alle Zeiten
So liege ich nun an neuem Ort für alle Zeiten
Der Schornstein hat in eineigen Stunden um die Häfte abgenommen, dank der speziellen Stemmhammerdiät von Franz
Der Schornstein hat in eineigen Stunden um die Häfte abgenommen, dank der speziellen Stemmhammerdiät von Franz

Montag 17. August 15

Heute erledigte ich noch einen Gang zur Gemeinde, um abzuklären, ob gegenüber unseren geplanten Maßnahmen um den Dorfplatz und den Brunnen von der Gemeinde her irgendwelche Einwände oder Vorbehalte bestehen. Der Amtsleiter und der Bürgermeister sahen sich noch die Situation mit den Grundstücksgrenzen an. Von dieser Seite her gesehen ist alles im grünen Bereich und alle geplanten Maßnahmen auf unserm Grundstück.

Danach musste ich einige Rechnungen scannen und sie an Stephan mailen. Als ich die Rechnungen von Canal prüfte zeigte sich ein dohuwabohu, das ich mit der Firma noch klären muss. Dann recherchierte ich noch nach einem Lehmputz Lieferanten und bat um Angebote für 3 Big Bags mit erdfeuchtem Lehmputz. In der Nähe (Umkreis 100 Km) gibt es leider keine Lieferanten. Der Nächste in Österreich ist etwas 500Km entfernt.

Ebenso recherchierte ich nach Holzvergaserkessel und Röhrenheizkörpern. Da ich diese von der Reinigung (Hygiene) her gesehen als die Einzigen sehe, die wirklich von Staub mit vertretbarem Aufwand zu reinigen sind. Bei Hannes in Hamburg konnte ich welche als Konversionsgeschäft (aus einer ehemaligen Kaserne) organisieren. Nun suchte ich bis jetzt die Weiten des Internets ohne welche zu finden ab. Auch nach dreischaligen Schornsteinen suchte ich und fand welche mit einem angemessen Preis. Ich suchte auch nach einem geeigneten 3000 Liter Solarspeicher und bat um ein Angebot. Die erhielt ich sehr schnell mit einer Mail. Was ich attraktiv finde und ihn sehr wahrscheinlich zu gegebener Zeit bei dem Lieferanten bestellen.

Da meine div. Fahrradteile eingetroffen waren, montierte ich sie an Nachmittag ein. Da ich hier in den Bergen mich 100 pro auf die Bremsen verlassen muss, erneuerte ich sie. Die Schaltung rutschte nicht mehr so richtig in der Hülle, daher erneuerte ich sie auch. In Hinblick, dass die dunkle Jahreszeit sich nun nähert, reparierte und ersetzte die notwendigen Teile (Rücklicht, Kabel und Verbindungen). So konnte ich mich nach einer Stunde wieder eines Faltfahrrades erfreuen, das voll und ganz Funktionstüchtig ist.

Übrigens die alte Wandkonstruktion befreit Marion in Fleißarbeit von hunderten von Lättchen und entsorgte sie in unserem Verbrandofen. Daher stehen die Balken so prächtig da, wie auf dem Foto unten zu sehen.

Die viel gerühmte Transparenz des Auszeithauses
Die viel gerühmte Transparenz des Auszeithauses

Freitag, 14 August

Nachfolgender Tagesbericht wurde von Marion verfasst:

Unser Arbeitstag begann, wie auch schon an den vorherigen Tagen, sonnig und warm. Am Haus angekommen, kam es spontan zu einer sehr intensiven und schönen Nachlese unseres Vorabendgesprächs, in der wir unsere Eindrücke und Erkenntnisse nochmals sammelten. Dann machten wir uns dann an die Arbeit, den Deckenabschnitt im Bereich der Dachscheune heraus zu brechen. Zunächst verschraubten wir Holzbretter und konstruierten durchdacht Zugänge, um die vollen und schweren Schubkarren schnell und mit möglichst wenig Kraftaufwand zum Containerrand balancieren zu können - ohne dass ich, als Ungeübte, dabei selbst hinein fiel. Dann begann Franz unermüdlich mit dem Presslufthammer große und kleine Brocken der Betonsteine aus der Decke zu brechen. Netterweise hatte er am Mittwoch bei unserer Shopping-Tour durch den Baumarkt noch ein zweites Paar ‚Lärmschutz-Kopfhörer‘ gekauft, die ich nun dankbar einweihen durfte.

In Teamarbeit fuhren wir vollbeladene Schubkarren von oben aus der Dachscheune und von unten durch den ehemaligen Stall zum Container. Zwischendurch kam der Installateur zur Besprechung mit Franz. Ich verheizte derweil ‚fast rauchlos‘ im Tonnenfeuer sämtliche Altholzbestände der letzten Tage und wässerte gleichzeitig die von Franz liebevoll gesäte Blumenwiese vor dem Haus. Gegen Nachmittag kam unsere liebe Freundin Gesa mit Ben, Mia und Ina zu Besuch, die mit großer Freude die voran gegangenen Arbeiten bestaunten. Die Kinder schwärmten in alle Richtungen aus und freuten sich über den Abenteuerspielplatz, schaukelten, fegten die Böden und maßen mit dem Zollstock. Am Spätnachmittag fuhren die Vier Richtung Lenggries und es wurde Zeit, unsere Arbeiten wieder aufzunehmen, da auch mir die Heimreise bevor stand. Franz hämmerte weiterhin Brocken um Brocken aus der Decke. Eine spätere erneute Atempause tat uns allen gut (Franz, mir und dem Presslufthammer) und wir stärkten uns mit Obst und Nüssen. Gegen 19.30 Uhr beendeten wir den Arbeitstag und dichteten den Container wieder mit Brettern ab, um den erneuten Eintritt von Regenwasser zu vermeiden. Ich fuhr Franz noch in die Pension und verabschiedete mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Meine Mini-Auszeit beim Franz war bereichernd, lehrreich, sehr lustig und durch unsere intensiven Gespräche zugleich von unendlicher Tiefe. Ich danke Dir lieber Franz und freue mich schon heute auf unser Wiedersehen und mein nächstes Auszeit/Arbeitswochenende mit Dir. :-).

Donnerstag 12. August 15

So ist es eben auch auf dem Bau gähnende löcher müssen zu gemacht werden, damit war ich heute weitgehend beschäftigt. Marion befreite eine Riegelwand von den Putzlatten und dem Kalkputz, was ziemlich Staub und Dreck verursachte. Es ist ja müßig wieder zu erwähnen welch herrlicher warmer Sommertag heute wieder war und die Nachbauern alle auch die Nebenerwerbsbauern den ganzen Tag mit Kind und Kegel damit beschäftigt waren, das Heu einzubringen. So verbreitete sich ein emsiges Treiben im ganzen Riedel. Auch merkt man ganz sachte, dass es auch schon Richtung Spätsommer zu geht, die Kühle am Morgen hält länger an, bis sie von der Sonne davon gejagt wird. Die Einheimischen hier betonen immer wieder, dass die herrlichen lauen Sommerabende wie wir sie gerade erleben, eher selten sind. So sind wir die Nachbarn und wir unserer Arbeit nach und wir reden wenig mit einander, so hoffe dass sich dass auch wieder ändert.

Im WC brachte ich auch den gestern gekauften Waschtisch an, so dass nun optisch alle Sanitärobjekt im WC vorhanden sind. Dann bereiteten wir den Abbruch der Decke für das zukünftige Treppenhaus vor, den wir Morgen voraussichtlich Morgen bewerkstelligen werden. Marion und ich genossen zum Feierabend in Wenns noch einen Cappuccino und redeten lange und ausgiebig über das reale leben und unsere Hoffnungen und Ängste.

Bilder folgen noch.



Mittwoch 12. August 15

Als Interimsarbeitsteam machten wir (Marion und ich) uns zum Haus auf. Heute vollbrachten wir nichts Spektakuläres, Marion klopfte den Mörtel von den Kaminsteinen, damit wir sie wieder verwenden können. Ich machte mich daran, das Loch, das durch den Abbruch der Schornsteine in der Decke entstanden war, zu verschließen und vorzubereiten, dass ich einen Betonkragen gießen kann. Zwischendurch, als wir eine Pause einlegten, ergaben sich intensive und interessante Gespräche. Am Nachmittag machten wir uns auf nach Imst, um Materialien, Schrauben und dergleichen einzukaufen. Als wir zurück kamen, lag ein Zettel da von der Familie Schulz aus Lübeck, die mich schon zum zweiten Mal nicht auf der Baustelle angetroffen hatten, wie auf dem Zettel stand. Ich versuchte sie vergebens auf der angegebenen Telefonnummer zu erreichen. Marion und ich beschlossen, in den Arzlhof in Arzl zu fahren und dort zu essen. Daraus ergab sich ein geselliger Abend mit Schulzens. Der Hotelier lud uns sogar zu Galaessen ein, wir stiegen im Hauptgang ein. Es gab sehr leckere Schwammerl und einen kunstvoll geschmückten Nachtisch. Das Gespräch mit dem Hotelier war auch sehr interessant, und spontan bot er uns seine Hilfe an, falls wir mal was bräuchten, er seit gut vernetzt. Solche Begegnungen und Kontakte gefallen mir sehr, sie entstehen spontan und zeigen für mich Herzlichkeit.

Dienstag 11. August 15

Ich war mit mir nicht ganz einig, welche Arbeit ich heute zuerst machen wollte. Dann entschied ich mich, die zwei Schornsteine, die vom Vorbesitzer eingebaut wurden, zu entfernen, da sie in der Planung überflüssig sind und wertvollen Raum einnehmen. Obwohl der Abbruch relativ einfach von dem Abbruchhammer lief, war ich doch eine Weile damit zu Gange. Zuerst im OG, dann im EG, was aber zur Folge hatte, dass im WC wieder eine Wand fehlte. So stellte ich die Intimität des Örtchens gleich wieder her. Zumal sich Marion für die nächsten Tage als Arbeitsgast angekündigt hatte. Ich war gerade soweit und dann hörte ich auch schon eine Frauenstimme Hallo rufen. Ich zeigte ihr die Ruine und erklärte die geplanten Baumaßnahmen. Später gingen wir im Sporthotel essen. Für mich war der Abend eine angenehme Abwechslung mit interessanten Gesprächen mit Marion. Ich freue mich auf die nächsten Tage, auf das gemeinsame Arbeiten und die Gespräche.

 

Wir waren Dachsparren, nun stehen wir an neuem Ort im neuen Glanz.
Wir waren Dachsparren, nun stehen wir an neuem Ort im neuen Glanz.
Treppe im Hintergrund wegdenken
Treppe im Hintergrund wegdenken

Montag 10, August 15

Morgens machte ich einen Erledigungstour in Wenns. Zurzeit reihen sich die herrlichen Sommertage ohne Unterbruch aneinander. Die Tage sind von Sonne geprägt und abends das übliche Gewitter bei uns oder in der Nähe. Das warme Sommerwetter lässt mich schon schwitzen, wenn ich die 200 Höhenmeter von Wenns zum Haus überwinden muss. Jedenfalls konnte ich die geplanten Dinge (Brief an die Schweizer Behörde, Überweisung für die Fenster, mich in der Gemeinde offiziell anmelden, und wegen des Dorfplatzes beim Bürgermeister vorsprechen) erledigen. Es reichte auch noch, um einen Cappuccino zu genießen.

So kam ich erst Nachmittags zum Haus und der Arbeit, die schon sehnlichst auf mich wartete. Ich hatte mir vorgenommen, den Türstock für das Zimmer im EG zu bauen. Ich stellte mir vor, den Türstock mit vorhandenen alten Balken zu zimmern, und zwar so, dass sie später teilweise sichtbar sein werden. Mit Stephan sprach ich noch kurz darüber, wie wir die Arbeiten um den Brunnen und den Dorfplatz mit Joseph-Bagger, der Auffüllung bei Heinz und mit seinem Transport zu Heinz. Aber auch mit dem Maurer, der übernächste Woche kommt und mit den Mauerarbeiten beginnt. Ich glaube, Stephan kennt mich noch nicht richtig, er meinte, als ich ihm die Möglichkeiten vorstellte, es müsse gleich Morgen sein. Dass ich aber meistens mit reichlich Vorlauf organisiere, damit keiner der Beteiligten in Stress gerät, so gut kennt er mich noch nicht. Mir ist auch sehr wichtig, gemeinsam das optimale Zeitfenster für eine Arbeit heraus zu finden. Heute Abend habe ich ein zufriedenes Gefühl, das geschafft zu haben, was für den Tag möglich und notwendig war. Weil ich es nun hier explizit zum Ausdruck bringe, heißt das nicht, dass dieses Gefühl an den anderen Tagen fehlt.

Die Zielrichtung meiner Arbeiten, die ich zur Zeit erledige, ist, den zukünftigen Küche/Essraum in den nächsten zwei Monaten winterfest und sturmsicher herzustellen. Ich frage mich dabei, wie realistisch und sinnig eventuelle Lehmputzarbeiten in diesem Zusammenhang wären? Zumal sie erst nach dem Fenstereinbau vorgenommen werden könnten. Nun kommt der berühmte Spruch: Kommt Zeit, kommt Rat.

Fußboden und Wand neu
Fußboden und Wand neu

Freitag 7. August 15

Noch etwas müde von gestern, suchte ich mir eine körperlich weniger anstrengende Arbeit als mauern. Da ich die Bodenbretter schon nahe am Einbauort gelagert hatte, musste ich nur die dünnen Bretter, die als Schalbretter für die Wände geplant waren, aufheben, zwischenlagern und gleich wieder verbauen. Für das Verlegen der Bodenbretter war noch eine Vorarbeit notwendig, nämlich einen verdrehten Balken zurecht zu hobeln, damit der Boden auch plan zu liegen kommt. Mit der schweren Zimmermanns-Hobelmaschine war das im wörtlichen Sinne keine leichte Sache. Das Ergebnis meiner heutigen körperlichen Arbeit zeigen die Fotos.

Das Wichtigste des heutigen Tages war aber, dass ein Maurer einer Firma sich zur Besichtigung eines ev. Mauerauftrags angekündigt hatte und auch tatsächlich erschien. Er reagierte sehr professionell, als er das Desaster im Keller sah. Er machte keine preiserhöhende Miene, im Sinne von das wird aber teuer! Wir fanden einen guten Ton und er schätzte die Arbeit um die Fundamente auf eine Woche. Er sagte seinen Stundenansatz und meinte, dass er alles mit den Preisen aufschreiben würde. Ich sagte, er solle sich diese Arbeit sparen, ich würde ihm vertrauen und ebenso seiner Kompetenz, die Arbeit effizient und fachlich zu organisieren. Wir sprachen noch lange über die Baubranche und die Schwierigkeiten der Vertrauenslosigkeit in diesem Bereich. Wenn ich nun versuche das lange Suchen nach einem geeigneten Maurerbetrieb (auf seiner Karte steht: Baugewerbetreibender) sich jetzt schon gelohnt hat. Ich denke, es wird eine ersprießliche Zusammenarbeit. Was mich besonders freute, dass er zusagte, in zwei Wochen anzufangen und gleich mit dem Treppenhaus weiter zu machen. Spürt ihr, meine lieben Leser, wie ich erleichtert in die Berge schaue?

so bezaubernd bleibt aber die Wand nicht
so bezaubernd bleibt aber die Wand nicht

Donnerstag 6. August 15

An einem Tag etwas abbrechen, zerstören, und am nächsten Tag etwas aufbauen, so gestalten sich meine Tageswerke. Auch heute sagen die Bilder alles. Etwas zögerlich machte ich mich nun an die sozusagen zerstörte Hausecke (vom Vorbesitzer so zugerichtet). Nun, da der Hauswasseranschluss auf der Gegenseite des Hauses eingeführt wurde und ich den Abwasseranschluss mit Revisionsstück angeschlossen hatte, stand der Rettung der Hausecke nichts mehr im Weg. Als ich anfing, konnte ich mir die fertige Arbeit noch nicht vorstellen. Ich wusste aber, welche Funktionen das Vermauern erfüllen musste. Vor allem musste ein Schacht für die Putzöffnung eingepasst werden. So entstand die Stabilisierung der Hausecke sozusagen Stein um Stein. Als ich fertig war, schien ein zauberhaftes Licht auf meine Arbeit (siehe Foto).

In der Bank meines Vertrauens sah ich noch eine erstaunliche Partnerschaft, die ich mit Erlaubnis ablichtete.

Jetzt, da ich den Tagesbericht schreibe, genieße ich den lauen Sommerabend, von einiger Entfernung her klingen beruhigend die Glocken der äsenden Kühe. So kann ich mich bestens erholen und auch an euch, meine lieben treuen Leser, denken. Einige von euch haben mir gestanden, dass es schon zu ihren täglichen Ritualen gehört, hier rein zu schauen. Bringt mich etwas unter Lieferzwang, aber ich mache es gerne. Ich hoffe auch, dass es demnächst mit dem Blog klappt, aber mein Fokus liegt beim Bau.


Terassentür mit höher gelegten Stürzen und meine zwei Helfer
Terassentür mit höher gelegten Stürzen und meine zwei Helfer

Mittwoch 5. August 15


Die zwei Bilder zeigen mein Tageswerk, so dass ich kaum was dazu schreiben bräuchte. Allerdings zeigen die Bilder nicht, wie die Umstände meinem Vorhaben wohlgesonnen waren. Ein Teil des Ausbruchmaterials konnte ich gleich für die zukünftige Terrasse als Untergrund verteilen. Die größeren Steine legte ich für eine Natursteinwand (Dorfplatz) beiseite. Die vorgegebene Höhe des Sturzes durch die Balken entspricht genau der Höhe, die ich für die zukünftige Terrassentür benötige. Daher konnte ich die Türöffnung - trotz Schwitzen und Staub - mit verhältnismäßig wenig Aufwand erstellen. Nach dem Aufräumen (Arbeitsnachbereitung) konnte ich die Liste für die Fenster erstellen und gleich bestellen. Abends saßen Josef, Franz, Sandro, Frieda und einer der Arbeiter, die während der Woche auch hier wohnen, gemütlich zusammen. Ich wurde darauf hingewiesen, nicht alles zu schreiben und ins Internet zu stellen. Es ging um kleine und große Unregelmäßigkeiten sowie um Absurditäten in betrieblichen Abläufen (Bau), um lokale Politik und diverse Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die meisten lokalen Zusammenhänge verstand ich nicht und die Namen sind mir auch nicht geläufig, so dass du, Joseph, beruhigt sein kannst, dass ich hier an dieser Stelle nichts ausplaudern werde. Jedenfalls war es für mich ein gemütliches zusammen sitzen beim Abendbier.

Nach Achtzig Jahren Dienst fristlos entlassen
Nach Achtzig Jahren Dienst fristlos entlassen

Dienstag 4. August 15


Joseph bereitete gestern mit dem Bagger vor dem Holzlager noch eine kleine Ebene vor, mit einigen Brettern baute ich eine kleine provisorische Terrasse. Mit dem Bagger hatte Joseph den Graben wieder zu gemacht, nun waren noch einige Feinarbeiten notwendig.

Dann kam die Zeit des Abschieds mit den Kindern und Hannes immer näher. Der war denn auch rührend und sie versuchten ihn solange wie möglich hinauszuzögern. Hannes blieb ruhig und verstaute die Sachen in seinem Bus. Es gab noch eine Variante, dass wir gemeinsam zum Pillersee fahren und noch zu baden. Ich sah aber auch die Arbeit, die ich noch erledigen wollte. Im Schweiße meine Angesichts bereitete ich das Terrain mit dem Rechen für die spätere Aussaat vor, dabei stellte ich die Geländeprofilierung so her, dass Oberflächenwasser in Zukunft durch eine leichte Rinne vom Haus weg geleitet wird. Die Hitze kündigte wieder ein Abendgewitter an. Neben der körperlich anstrengenden Tätigkeit der Feinprofilierung des Geländes machte ich mir Gedanken, welche Arbeiten ich sinnigerweise als Nächstes in Angriff nehmen sollte. Durch die Hitze war ich schon am Nachmittag fertig und ich machte mich auf ins Dorf, um Einkäufe zu tätigen und einen Milchkaffee zu geniessen.


Montag 3. August 15


Um 7 Uhr in der Früh machte ich mich auf, um das Loch von außen in den Keller zu stemmen. Ich rechnete etwa mit drei Stunden für die Herstellung des notwendigen Durchbruchs und verabredete mich Samstags auf 11 Uhr mit dem Installateur. Hannes war auch schon bereit zum Einsatz, so konnten wir den Stollen für den Hauswasseranschluss von beiden Seiten her vorantreiben - sollten uns dabei allerdings treffen. Der Durchbruch gelang uns dann wider Erwarten sehr rasch, da in dem Bereich, in dem wir das Loch erstellten, sich uns keine großen Felsbrocken entgegen stellten. Um 8 Uhr war das Loch erstellt und wir waren zufrieden, da stand auch schon der Monteur mit einem Gesellen auf der Matte. Die Zwei arbeiteten ruhig und professionell. Um 9 Uhr war der Hausanschluss fertig und unter Druck. Die Technik, die sie verwendeten, erlaubte es, den Anschluss unter Druck der Hauptleitung anzuschließen (siehe Foto).

Danach nahmen wir (Rainer, Mia, Joli, Max, Hannes, Ina und ich) das Frühstück auf der Morgensonnenterrasse ein. Ich war erleichtert und froh, dass alles so gut ablief und bin begeistert, wie selbst organisiert die verschiedenen Beteiligten zusammenwirkten. Auf diesen Lorbeeren ruhten wir uns dann im Tpitz-Park (Schwimmbad) in Wenns aus. Die Kinder hatten ihren Spass und ich konnte mir wieder in Ruhe einige Gedanken machen und wurde mir bewusst, wie Vieles beim Auszeithaus sich schon wunderbar fügte.

Abends fuhren Rainer und Max nach Lenggries zurück. Die Mädels entschieden sich, mit Hannes noch einen Tag länger zu bleiben. Wir planten etwa um 19 Uhr das Abendessen einzunehmen und danach ein kleines Tonnenfeuer zu machen. Als alles soweit war, kam Joseph, der Baggermeister, um den Graben zu zu machen. Hannes war verständlicherweise etwas genervt, zumal alle Eltern wissen, dass es schlecht für Alles ist, wenn Kinder unterzuckert sind. Joseph meinte, es würde ihn beim Baggern nicht stören.

Mit Sorgfalt und Können schüttete Joseph mit dem Bagger den Graben zu und stellte mit Feingefühl das Geländeprofil wieder her. Kaum war er fertig und das Essen auf dem Tisch, kam Andy und Georg mit Freunden an, um die Treppenstufen aus Lübeck abzuliefern.

Dann stellte ich das Projekt und die geplanten Umbaumaßnahmen vor. Irgendwann kam auch ich zum Essen und Peter und An setzten sich zu uns und so klang der Abend gegen Zwölf gemütlich aus.

Die erste Benutzerin der Toilette mit notwendigem Wassereimer
Die erste Benutzerin der Toilette mit notwendigem Wassereimer

Samstag 1. August 15


Hannes war schon in aller Herrgotts Frühe voller Tatendrang und wollte die WC-Schüssel gleich anbringen. Durch geschickte Verhandlungen gelang es mir, dass wir die notwendigen Vorarbeiten (Wände) zuerst erstellten und innen die Beplankung (Fermacell) anbrachten. Noch vor dem Frühstück konnten wir dann die WC-Schüssel anbringen.

Ich war aber in Sorge, weil ein leichter Regen einsetzte und aus dem abgerissenen Rohr das Dachwasser direkt in den ausgehobenen Graben lief und ihn zu füllen drohte. Schnell musste eine entsprechende Doppelmuffe her. Rainer erklärte sich bereit, sie in Imst zu holen. Als ich ich mich daran machte, das Rohr zu reparieren, zeigte es sich, dass es nicht so kompliziert war, wie ich mir das Nachts ausgemalt hatte und mich mehrere Male im Bett herum wälzen ließ. Ich hatte mir vorgestellt, dass das Rohr bis zu einem halben Meter aufgerissen war, was hieß, dass enorme Erdmassen beseitigt werden hätten müssen. Allein die Vorstellung raubte mir den Schlaf. Daher war ich den ganzen Tag darüber froh, dass diese Arbeit an mir vorbei ging.

Die Kinder spielten die ganze Zeit auf der Tenne und bauten sich einen Wohnraum, mit allen möglichen Utensilien, die sie im und um das Haus fanden. Den Namen von den Pferden im Dorf wussten sie auch schon. Zwischendurch kam der Nachbarsjunge Sebastian und verkaufte mir ein Stück Bergkäse von ihrer Alm. Sebastian begeistert mich ja immer mit seiner offenen Art und wie er selbstverständlich Arbeiten verrichtet.

Dann gab es das erste Frühstück nach in Betriebnahme des WC's. Irgendwann begannen wir den Arbeitsplatz aufzuräumen, die Kinder wollten ins Schwimmbad und fragten mich, ob ich auch mit kommen würde? Ich war aber froh, ein bisschen Zeit zu haben, um noch die Tagesberichte schreiben zu können. Abends gingen wir in den Arzler Hof zum Essen. Nun hatte ich mehr Zeit und Muße für Mia, Joli, Max und Ina. Ich konnte mich aber schon den ganzen Tag am fröhlichen, etwas aufgeregten Kindergejauchze freuen.