Mittwoch 30. September 15

Stephan fuhr heute in der früh wieder gegen Norden. Nun machte ich mich wieder alleine zum Haus auf. Gestern ist das Material für die Kellerdecke gekommen. Stephan und ich trugen es in den Keller und versuchten, die Fasergipsplatten möglichst optimal vom Ablauf her zu positionieren, ebenso wie die Mauersteine. Heute nahm ich mir vor, mit den Arbeiten an der Kellerdecke schon anzufangen. Dann zeigte sich aber, dass ich zuerst die Außentreppe vom EG zum Kellereingang bauen muss, da ich oft Werkzeug und Baustoffe in den Keller tragen muss. Dieses Werk konnte ich bei herrlichem Sonnenschein und angenehmer Temperatur vollbringen. Ich brauchte aber den ganzen Tag dafür, die geeigneten Steine auszusuchen und sie einzubauen.

In den nächsten Tagen habe ich beim Bürgermeister einen Ortstermin beantragt, um vor Ort die neu entstandene Situation um den Brunnen in Augenschein zu nehmen. Dann sollten wir einige Fragen klären - wie sollen die Anschlüsse zur Straße gestaltet werden, wo verläuft die Grundstücksgrenze usw.. Auch gibt es eine Ecke beim Miststock, wo die Straße offensichtlich zu wenig befestigt ist und immer wieder abbricht. Auch da wäre es gut, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Nun stehen wir (Nachbarn) vor dem Riedelplatz und phantasieren, wie er werden könnte und wie wir gemeinsam davor sitzen,

Die Tage werden nun langsam kühler und ich denke, ich muss mich sputen, um das EG thermisch zu verschließen. Trotz dieses Drucks, den ich versucht bin mir zu geben, genieße ich das Herbstwetter mit den sich langsam verfärbenden Blättern, den Berggipfeln, die schon wie gezuckert aussehen und auch den herannahenden Winter ankündigen. Nun will ich los und mich wieder ans Werk machen.

Dienstag 29. September 15

Für gestern (Montag) war geplant, mit Stephan eine Wanderung zu unternehmen. Leider zeigte sich die Wettervorhersage als unzutreffend, so dass wir bei viel Bewölkung und kaltem Wind wanderten. So passten wir unser Wanderziel dem Wetter an und bestiegen den Venet nicht. Auf der Pillerhöhe konnten wir dann aber doch an einem windschattigen Plätzchen einige warme Sonnenstrahlen genießen.

Heute Morgen nach dem Frühstück kamen wir in eine lange Diskussion und waren erst nach 10 Uhr auf der Baustelle. Gestern hatte ich eine Lieferung von Canal bestellt, da nun - nach der Samstagsaktion - die Baumaterialien für den Keller direkt ebenerdig angeliefert werden können. Ich werde alsbald damit beginnen, die Gipsfaserplatten an die Kellerdecke anzubringen und dabei am Thema Winterfest bleiben. Stephan und ich trugen die Platten an einen strategisch optimalen Platz im Keller. Auch die Betonhohlsteine positionierten wir so, dass sie für die Verarbeitung bereitstehen. Gestern, als wir Autostopp machten, nahm uns Helga mit, die wir für heute zum Mittagessen eingeladen hatten. Stephan bereitet eine Gemüsepfanne mit Reis zu. Bei herrlichem Sonnenschein genossen wir die Wärme und und das Essen. Wir erzählten Helga vom Projekt und zeigten ihr die Baustelle und erklärten ihr die geplanten Baumaßnahmen. Danach erledigte ich kleinere Arbeiten und bereitete dadurch spätere Arbeiten vor und machte mir Gedanken über weiteres Vorgehen. Danach gingen wir nach Wenns runter, um an der Sonne einen Kaffee zu genießen, zumal sich auch die Rückreise von Stephan morgen früh näherte. Abends nahmen wir in meinem Zimmer ein einfaches Abendessen zu uns.



Samstag 26. September 15

Um 8:30 hat sich Joseph Bagger angekündigt. Daher drängte ich Rainer und Stephan, dass wir uns rechtzeitig zum Haus aufmachten. Mir schossen die ganzen Zusammenhänge und gegenseitigen Abhängigkeiten des heutigen Tages durch den Kopf. Peter mit seinen Baggerarbeiten und der Nachbar, der versprochen hatte, mit seinem Traktor die Erde wegzufahren, dass er aber auch für Peter die Rollierung (Kies) fahren sollte. Was, wenn Joseph Bagger nicht kommt? Was, wenn alle Stricke reißen? Wohin mit dem Material, wenn Peter seine Arbeiten abgeschlossen hat? Was ist zu tun, wenn Joseph Bagger kommt? Wie kann der Arbeitsfluss am effizientesten organisiert werden? Welche Größe von Steinen sollen auf einen speziellen Haufen? Bis wohin soll die Mauer abgerissen werden, wie tief der Aushub usw.?

Dann ging aber alles ganz schnell und fast reibungslos. Joseph Bagger kam pünktlich an. Bernd der Nachbar kam an und sagte, dass der Nachbar bei Peter arbeiten würde und statt ihm er das Material wegfahren würde. Es begeisterte mich, wie einfach so die Dinge organisiert wurden, ohne dass viel darüber geredet wurde. Die nächsten Stunden verflogen wie im Winde und unser Haufen vor dem Haus verschwand zusehends. Rainer und Stephan waren dabei, Steine aus dem Keller zu sortieren und einen Teil auf den Haufen zu werfen - wichtige Aufräumarbeiten im Keller. Auch auf der Baustelle von Peter waren die Beteiligten emsig am Arbeiten und es ging mächtig voran. Dann zeigte die Mauer zur Straße hin als sehr widerstandsfähig gegen unsere Abbruchversuche. Erst der Stemmhammer am Bagger konnte sie in Stücke zerlegen. Dies eröffnete allerdings die Möglichkeit, damit auch zwei Betonflügel beim Miststock zu beseitigen. Ich war natürlich richtig euphorisch, dass nun alles klappte und der Erdhaufen verschwand. Mittags gab es eine Unterbrechung und auch Stephan, Rainer und ich machten uns ein spartanisches Mittagsbrot. Mich begeisterte, wie die Beteiligten mitdachten, Bernd half mit vollem Einsatz mit und nicht nur als Fahrer, sondern auch in den heiklen Situationen. Er machte auch den Vorschlag, die Äste und Biohaufen wegzufahren (Hurra, mehr Ordnung auf dem Gelände).

Als Joseph Bagger die Baggerarbeiten beim Miststock ausführte, waren Rainer, Stephan und ich dabei, das Leerrohr für den El-Hausanschluss zu verlegen. Obwohl ich der Meinung war, alle notwendigen Materialien dafür organisiert zu haben, zeigte sich die Lösung mit einem Hunderter Leerrohr als die Beste. Dabei half mir Peter mit einem fünf Meter Rohr aus (was Stephan zu einem nachhaltigen Grinsen anregte). Als wir im Keller bis auf die notwendige Tiefe gegraben hatten, rann ein kleines Rinnsal (Wasser) im Graben, was mich sehr erfreute, denn das hieß, dass das Wasser aus dem Keller in Zukunft abfließen kann. Ein Problem, was sich nun einfach nebenbei löst.

Mit Hilfe von Stephan und Peter und mit den Bändern vom Nachbarn und dem Bagger konnten wir spielend die zwei Findlinge (ca. 500Kg) aus dem Keller ziehen. Diesen Schritt hatten wir schon vor dem Betonieren angelegt, indem wir die Steine in die geeignete Position brachten. Was ich für den heutigen Tag nie zu wagen gehofft hatte, nämlich dass wir die Böschung, die nun den neu entstandenen Dorfplatz begrenzt, mit der Natursteinmauer schon bauen konnten, gelang uns mit dem Bagger und den vereinten Kräften aller Beteiligten. Als wir aufhörten zu arbeiten (ca. 17:30 Uhr) spürte ich die körperliche und geistige Anstrengung, war aber um Tonnen erleichtert (was lange währte, wird endlich gut). Die Bilder zeigen sehr schön das neue Angesicht des Hauses und lassen den neuen Dorfplatz in seinen Ausmaßen ersichtlich werden. Nun scheint der Brunnen, der solange seine Funktion an dem Platz erfüllte, ziemlich deplatziert da zu stehen. Es wird offensichtlich, dass er sich zu weit in die Straße lehnt. Ich denke, es wäre gut, wenn demnächst die Interessierten und die, die am Brunnenplatz mitarbeiten möchten, die Ideen und die Möglichkeiten zusammentragen würden und weiteres Vorgehen besprechen würden. Durch die heutigen Arbeiten wird der Platz in seiner Größe erkennbar und macht weitere Planung möglich.

Obwohl der Bericht heute etwas länger ist, befürchte ich, dass es mir nicht gelungen ist, den Tag in seiner Intensität, seiner Tiefe, seiner Ereignisdichte und seinen Zusammenhängen ausreichend darzustellen. In mir rasen Bilder, Konsequenzen, Entspannung, Freude, Zufriedenheit, Dankbarkeit, Respekt, neue Möglichkeiten, Planziele und Dinge, die sich nun im Kopf zusammenfügen.

So sei es denn!

franz

Benutzung auf eigene Gefahr
Benutzung auf eigene Gefahr

Freitag 25. September 15

Nachdem die Arbeiten an den Wänden soweit fertig waren, konnte ich mich an die Arbeiten am WC-Fußboden machen. Heute hatte ich mit meinen Vermietern verabredet, dass ich gerne mit ihnen mitfahren würde, wenn sie nach Imst fahren, um Besorgungen zu machen. Ich brauchte Ofenrohre, Schrauben und eine Glasscheibe. Außerdem wollte ich noch in den zwei Second-Hand-Läden nach notwendigen Dingen Ausschau halten. Daher beendete ich die Arbeiten am frühen Nachmittag, um mit ihnen mitzufahren. Es ergab sich dann auch noch die Möglichkeit, dass ich Rainer und Stephan am Bahnhof treffe und wir gemeinsam hoch fahren. Im Second- Hand-Laden sprangen mich richtig gute Lederbergschuhe genau in meiner Größe an. Wie ich sehen konnte, waren sie wenig gebraucht und für meinen Geldsack mit 42.80€ bezahlbar.

Rainer war mit seinem Auto schon da, als Friede und Franz mich am Bahnhof abluden. Stephan kam mit der Bahn aus Lübeck pünktlich an und wir fuhren nach Arzl, wo in der Pizzeria Stephan und ich eine Pizza zu uns nahmen, Rainer bestellte ein Steak, das ihn mehr als sättigte. Dann machten wir uns zu unserer Herberge auf. Für morgen (Samstag) hatte sich Bagger Joseph angekündigt und ich war in freudiger, aber spannungsgeladener Hoffnung.

Donnerstag 24. September 15

Nach dem Schnee bis ca. 1600 Mü.M kündigte sich heute ein herrlicher Sonnentag an. Mit den Arbeiten an und um die Wand WC/Küche war ich auch heute noch beschäftigt. Auch weitere nicht extra zu beschreibende Aufräum- und Lagerarbeiten erledigte ich noch. Schon seit Tagen versuche ich Andy zu erreichen, um mit ihm über den anstehenden Grundstückstausch zu reden. Kann ihn aber irgendwie nicht erreichen. Die heutige Technik ermöglicht es ja auch, dass ich ja sehe, wer anruft, und ich dann nicht abnehmen muss. Für morgen haben sich Stefan aus Lübeck und Rainer angekündigt. Stefan sieht dann das Auszeithaus zum ersten Mal. Schade, den nun kann er die enormen Betonarbeiten an den Fundamenten gar nicht so richtig ermessen. Ich bin die ganze Zeit ziemlich unter Spannung, da der Haufen vor dem Haus mit einem Bagger auf Kipper aufgeladen und weggefahren werden sollte. Bei Peter sollte ab morgen (Freitag bis Dienstag) ein Bagger einige Arbeiten ausführen. Das ist auch das Zeitfenster für unseren Erdhaufen, da er das Material für Ausebnungsarbeiten verwenden kann. Alle möglichen Varianten schießen mir durch den Kopf. Der Baufortschritt ist von dieser anstehenden Arbeit abhängig.

Mittwoch 23. September 15

Nun werden die Tage schon etwas kühler, die Wetterprognose kündigte heute Schnee bis 1500 m an. Heute nahm ich mir eine etwas komplizierte Arbeit vor: die Wand zwischen der Küche und dem Flur EG, mit Anschluss zum WC (im Plan rot).

 

 

Das Komplizierte war, dass eine Wand zum WC schon stand und nun der von der Raumaufteilung optimale Anschluss gebaut werden sollte. An der Wand zum späteren Heizungsraum soll eine Schrankwand für die Küchenutensilien Platz finden. Auf der anderen Seite soll auch genügend Platz vorhanden sein, damit man bequem auf die Toilette gehen kann. Daraus ergab sich die sinnvolle Notwendigkeit, die halbfertige bestehende Wand zum WC abzubauen und eine durchgehende, etwa 9cm verschobene gerade Wand durchzuziehen. Diese 9cm kommen beim Kochherd zu Gute, dadurch wird der Durchgang zum Essraum breiter. Wie gesagt dauerten die Überlegungen und die entsprechende Ausführung den ganzen Tag, aber ich freute mich Abends über das Resultat.

Zwischendurch waren die Rinder des Nachbarn ausgebrochen und ich half, sie wieder einzufangen. Danach wurde ich zum Kaffee eingeladen und die Mutter bedankte sich für den Besuch. Sie meinte, mit einem Menschen zu plaudern, sei gut für die Seele. So werde ich ihr wohl wieder einmal einen Besuch abstatten.

Dienstag 22. September 15

Das war heute Schwerstarbeit, als ich die Fußbodenbretter mit der Hobelmaschine hobelte. Auf dem Bild könnt ihr erkennen, welch Menge ich runter gehobelt hatte. Nun sind die zwei Fichtenböden (Lesezimmer, Computerzimmer) so gehobelt, dass sie eine Ebene bilden, auch ist es schwierig, im sägerohen Zustand den Baustaub zu beseitigen. Diese Arbeiten sind aber wichtige Vorarbeiten, um dann später problemlos die Fußbodendiele darüber zu verlegen. Im Lesezimmer hatte ich auch alle Bohlen gelöst und mit der Drehsteife zusammen gepresst, dadurch entstand eine 9cm breite Fuge, die durch das Trocknen der Bohlen entstanden ist. Ich setzte eine entsprechende Bohle ein und hobelte die ganze Fläche unter Einsatz meiner ganzen körperlichen Kräfte und ich geriet dabei mehrfach außer Atem.

Ansonsten warte ich nach wie vor auf einen Bagger, der den Haufen vor dem Haus entfernt. Ich hätte mir nie gedacht, dass sich das als organisatorisch so schwierig erweisen würde. Nun kann ich nur hoffen, dass es in Zusammenhang mit den Baggerarbeiten bei Peter klappt.

Montag 21. September 15

Samstagnachmittag hatten wir (Stephan, Peter und ich) mit Joseph verabredet, dass er mit dem Bagger den Erdhaufen auf die Schlepper lädt und sie zu Peter gefahren werden. Alles klang so gut und ich war schon ein bisschen euphorisch. Es sollte dann aber ganz anders kommen. Joseph war den ganzen Tag mit Mist ausfahren beschäftigt. Irgendwann Abends kam Regen auf und die Aktion musste so oder so abgeblasen werden. Große Enttäuschung und Ratlosigkeit - wie, wann und wer?

Heute, nachdem Dagmar und Hannes Mainusch gestern nach Haus fuhren, bescherte ein wunderbarer Sonnentag uns herrliche Wärme. Die Tage, die die beiden hier waren, waren für mich eine Bereicherung, nicht nur kulinarisch (wir waren nur am Samstagabend essen gegangen).

Nachdem Freitag Andy bei mir war und ich seiner Meinung nach am besten mit Hannes Wenns die Angelegenheit mit dem Landtausch bearbeiten solle, machte ich mich heute Morgen auf zu Hannes. Es zeigte sich, dass es doch besser ist, wenn Andy und ich direkt miteinander verhandeln. Werde mich in den nächsten Tagen mit Andy verabreden.

Nachmittags nahm ich mir vor, den Fußboden zum Essraum und um den zukünftigen Grundofen herum fertig zu bauen und die notwendigen Anpassungen vorzunehmen. Ich wusste auch, dass es aufwendige Arbeit ist. Umso mehr war ich froh, sie bis Abends zur eigenen Zufriedenheit erledigt zu haben und dabei zwischendurch die Sonne und den Tag genossen zu haben.

Eine Sorge ist nun, den Erdhaufen vor dem Haus zu beseitigen. Werde also rumtelefonieren müssen, um eine Lösung zu finden. Wünscht mir im Stillen viel Erfolg dabei. Ich kann ihn gebrauchen.

Freitag 18. September 15

Ich machte mich am Morgen gleich daran, den Sturz über dem neuen Türloch zu verschalen, um ihn mit Beton auszugießen. Wie ich schon öfters etwas weinerlich anmerkte, sind solche Arbeiten an der Natursteinwand etwas schwieriger und fordern die Kreativität heraus. Immer wieder die Fragen, was möchte ich erreichen und wie, mit welchen Tricks und Materialien. Jedenfalls war ich dann mit dem Resultat selbst zufrieden.

Hannes hatte sich Arbeit hinter dem Computer vorgenommen und verschwand fast den ganzen Tag dahinter. Dagmar machte sich auf in die Bergwälder und Almen am Hausberg Venet. Sie wollte die Zeit nutzen, bis der angekündigte Regen am Nachmittag kommen würde. Sie kam aber erst gegen Abend zurück und brachte ca. 1 Kilogramm Eierschwammerl mit, die wir reinigten und die Hannes und Dagmar zu einem leckeren Abendessen verarbeiteten.

Nachdem ich den Türsturz betoniert hatte, machte ich mich daran, die OSB Bodenverlegeplatten in dem kleinen Flur und der zukünftigen Küche zu verlegen. Dafür musste ich die Bohlen herausnehmen, die ich vor Monaten eingebaut hatte. Die ganze Aktion wurde notwendig, da ich mit der neuen Lösung etwa drei Zentimeter Aufbauhöhe spare und so Raumhöhe gewinne. Auf die OSB Platte muss dann eine Trennschicht aufgebracht werden und darauf können dann die geplanten Natursteinplatten von 2-3 Zentimeter. Um ein einheitliches Bild zu erreichen, sollen im Treppenhaus, Flur, WC und Küche die gleichen Bodenfliesen verlegt werden. Dies wird noch dauern, aber die konstruktiven Überlegungen sind jetzt schon im Bauablauf notwendig.

Heute telefonierte ich mit Joseph Bagger wegen des Erdhaufens vor dem Haus. Er sagte, dass er schon mit Peter telefoniert hatte und sich mit ihm auf morgen Samstagnachmittag verabredet hätte. Nun kann es losgehen und sobald er vor dem Haus mit dem Bagger erscheint, fällt die Spannung von mir. Diese Arbeit ist dringend notwendig, da nächste Woche ein anderer großer Bagger bei Peter auf der Wiese anfängt, die Drainage zu bauen. Dann wird das Material von uns benötigt. Auch ist es natürlich optimal, da am Samstag Peter auch mit seinem Traktor fahren kann, also zwei Schlepper im Einsatz sein können.

Ps. : Bilder zeigen wie Hannes er mit dem ersten heißen Wasser von Küchenofen den ersten Kaffee zubereitet.

Donnerstag 17. September 15

Da die Sonne am Morgen einen sonnigen Tag ankündigte, entschlossen wir uns heute für eine weitere Wanderung am Hochzeiger (Berg gegenüber). Wir beabsichtigten eine längere Tour als gestern. Dazu fuhren wir mit dem Auto nach Jerzens. Dann fuhren wir mit dem Hochzeiger-Lift zur Mittelstation. Uns wurde gesagt, dass der obere Lift heute wegen Sturm nicht in Betrieb sei. Von der Mittelstation aus gingen wir in Richtung Wildergrat und überlegten evtl. über den Hochzeiger zurück zur Mittelstation zu wandern.

Nach etwa einer Stunde Wanderung wurden die Sturmböen immer kräftiger und an den ohnehin schon ausgesetzten Stellen waren die Böen auch für mich ein zusätzliches Risiko. So beschlossen wir, umzukehren und uns im Schutz der Mittelstation einen Kaffee zu genehmigen. Auf unserem Rückweg zur Talstation (der Lift fuhr nicht) sahen wir jene umgeknickten Bäume, das Dach eines Stadels lag 30 Meter neben ihm am Boden. Auf der Rückfahrt zeigten sich noch mehr Schäden, ein zerknittertes Blechdach eines Hauses und überall umgestürzte Bäume. Zwei über die Straße, so dass die Weiterfahrt unmöglich war. Dann stieg ein Mann mit einer Motorsäge, die er zufällig bei sich hatte, aus einem nachfolgenden Auto. Kurz entschlossen machte er sich daran, die Spitze und einige Äste vom Baum abzusägen. Obwohl hinten eine Frau panisch schrie, er solle das nicht machen, es sei zu gefährlich (typisch.........). Einige Meter weiter lag noch ein zweiter Baum ebenso auf der Straße. Auch diesen bearbeitete er, so dass die Autoschlange weiterfahren konnte. Abends grillten wir und Dagmar zauberte in unserer „Auszeithaus-Küche“ herrliche Zutaten.

Mittwoch 16. September 15

In der Frühe, als ich zum Haus kam, schalte ich die Türlaibung aus und setzte eine alte Tür mit Rahmen ein, was gleich einen fertigen Eindruck machte. Damit hatte ich auch schon die Arbeit, die ich heute unbedingt erledigen wollte, erledigt.

Für Heute planten wir bei guter Wetterprognose eine Wanderung vom Piller Naturhaus zu einem Höhenwanderweg. Es sollte sich dann als schwierig und mit viel Böen erweisen. Angekündigt war Föhn, ich konnte aber die ganze Zeit keine eindeutigen Föhnzeichen erkennen. Die ganze Wanderung war das Wetter stürmisch und eher kühl durch den Wind. Ich glaube, auch für Dagmar und Hannes war es einfach schön, in den Bergen zu sein und von ihnen umringt zu sein. Alle paar Meter ändert sich die Sicht und heute speziell auch die Wolken.

Abend kochten Hannes und Dagmar Erdäpfel und eine leckere Tomaten-Avocado Paste. Dazu gab es reichlich verschiedene Käse und ein Feuerchen. Ich war schon um 21 Uhr müde und machte mich ab ins Bett.

Dienstag 15. September 15

Dagmar und Hannes und ich frühstückten als erste Arbeit mal gemütlich im zukünftigen Sonnenraum. Danach fuhren wir nach Imst, um Glas einzukaufen und damit die restlichen fehlenden Glasscheiben noch einzukitten. Auch andere Kleinigkeiten kauften wir noch ein. Als wir am späten Nachmittag zurückkehrten, nahm ich mir noch vor, die Laibung um das neue Türloch zu betonieren. Dagmar machte sich daran, Gläser zu zuschneiden und in einen Fensterflügel einzukitten. So nach 19 Uhr hatte ich es geschafft, den Beton durch die schmale Öffnung in der Schalung einzufüllen. Ich war dann geschafft, als ich mich hinsetzte, war Dagmar schon am Kochen und ein ungewohnter Geruch von Kochen machte sich auf der Baustelle breit. Mit dem Campingkocher hatte Dagmar einen leckeren Reis mit Gemüse zubereitet. Später kamen dann Ann und Peter dazu und es war ein gemütlicher und geselliger Tagesausgang. Für Morgen nahmen wir uns eine Bergtour vor, zumal herrliches Föhnwetter angekündigt war.



Montag !4. September

Samstags war ich noch für ein paar Stunden beim Haus, räumte auf, stellte verschiedene Überlegungen an und spaltete die Rugel (Baumscheiben) von der Esche, die wir gefällt hatten. Beim Spalten zeigte es sich, wie verwachsen und astig sie war. Bei den letzten drei Scheiben konnte ich mit dem Beil und dem Stemmhammer nichts ausrichten. Nelio half mir dabei und machte nette Kommentare. Peter holte ihn und machte mir gleich das Angebot, den Rest mit seinem Spalter zu machen. Was ich dankend annahm, damit konnte ich die verwachsenen Teile sehr einfach in ofenfertige Stücke spalten.

Heute brach ich weiter das Türloch aus und schüttete mit den Natursteinen die Terrasse auf der Südseite auf. Es war spannend für mich, wie groß das Loch dann tatsächlich werden würde, ob dann nicht noch ein Kawentsmann schräg unten zum Vorschein kommen würde und mich zwingen würde, dann das entstanden Loch bis auf einige Zentimeter zuzumauern. Aber es hielt sich dann im Rahmen und ich konnte mit Flexi und Diamantblatt die notwendigen Zentimeter abnehmen. Heute keine Bilder vom Loch, denn wo ein Loch ist, da ist Nichts und warum soll ich euch ein Foto vom Nichts zeigen. Abends kamen Hannes und Dagmar direkt aus Hamburg an und wir tafelten in Pitztalerhof. Danach sank ich dann müde ins Bett.

Freitag 11. September 15

Nachdem ich gestern ein Loch zugemauert hatte, öffne ich heute einen guten Meter versetzt daneben eine Türöffnung (der spätere Eingang zu den Gemeinschaftsräumen). Wie meistens überlegte ich mir vorher, wohin ich das Material, das ich ausbreche, transportiere und lagere. Gute fünf Meter Luftlinie entfernt hatte ich schon Ideen für den Sitzplatz, der noch auf die entsprechende Höhe gebracht werden muss. Dazu eignet sich das Ausbruchsmaterial hervorragend und die größeren Steine konnte ich gleich zur Erhöhung der Natursteinmauer verwenden. Dann merkte ich, dass sich der Mutterboden in dem Bereich gut eignet, zwischen den Mauersteinen aufzufüllen, damit später Blumen wachsen können. Das Ganze hatte den Vorteil, dass ich  schwere körperliche Arbeit mit leichter, kreativer und ruhiger Arbeit abwechseln konnte. Zwischendurch lieferte die Firma Marberger noch die bestellten KVH Hölzer (Konstruktionsvollholz) und OSB Platten. So kann ich in den nächsten Tagen für den neuen Kellereingang eine Blockzarge bauen. Abends bin ich meistens daran, im Netz nach Baustoffen und Produkten, die ich in nächster Zeit benötige, zu recherchieren. Manchmal gar nicht so einfach, da ökologische, nachhaltige, regionale und finanzielle Kriterien eine Rolle spielen, sowie als Sahnehäubchen die Transportproblematik. Dabei möchte ich an dieser Stelle dankend erwähnen, dass sich Frieda und Franz, meine Hauswirte, immer wieder bereit erklären, div. Materialien und Werkzeuge mit ihrem Auto zum Haus zu transportieren.

Als ich zwischendurch ein Pause machte und mich in der Sonne räkelte, dachte ich daran, wie ich nun schon eine Auszeit mit körperlicher, geistiger und kreativer Arbeit leben kann. Dieses besondere Erlebnis wünsche ich in Zukunft hier im Auszeithaus mit vielen vielen Menschen zu teilen. Für mich ist auch sehr wichtig, dass ich mir selbst keinen zeitlichen Druck gebe. Die Arbeiten, die Dinge die organisiert werden müssen, dauern eben so lange, wie sie dauern, dabei erlebe ich selbst eine wohltuende Entschleunigung. Arbeitsschritte und Abläufe kann ich reiflich über- und bedenken. Manchmal eröffnen sich eben nachhaltige und energieeffiziente (im Sinne von geistiger, körperlicher und maschineller Arbeit) Lösungen erst im zweiten Anlauf. Als wundervolles Privileg erlebe ich auch, dass ich keinem Arbeitsnebenstress (Termindruck, Profit streben, Teamstress, Sinnlosigkeit, Befehlswidersprüche, mangelnde Anerkennung der Arbeit, erzwungene Loyalität, erzwungen Betriebsabläufe, Verwaltungsterror, Unfähigkeit von Weisungsbefugten, Gewissenskonflikte und dergleichen) ausgesetzt bin.

Für morgen nahm ich mir noch vor, das Eschenholz von der Esche, die wir im Zuge der Grabe- und Betonarbeiten gefällt hatten, zu Brennholz zu verarbeiten sowie das geschnittene Gras auf einen Haufen zu bringen.

Donnerstag 10. September 15

Gestern vergaß ich zu schreiben, dass eine der vielen Planungen über den Haufen geworfen wurde. Mit den Tiefbauern habe ich abgemacht, dass sie mit dem Bagger die Erde vor dem Haus auf den Schlepper vom Nachbarn laden und der dann mit ihm zu Peter auf das Gelände fährt (zum Verfüllen von Geländeuntiefen), bis die ganzen Erdmassen vor dem Haus weggefahren worden wären, damit die zukünftige Piazza del Commune entstehen kann.. Der eine Arbeiter kam auf mich zu und sagte: schlechte Nachrichten für dich! Wir müssen ab Morgen (Donnerstag) woanders hin. So schnell geht es manchmal und die ganze Planung ist im Eimer. Nun muss eine andere Lösung hin. Es wäre ja zu schön gewesen, wenn die Tiefbauer gleich den Haufen weggeräumt hätten, hätten, hätten.

Im Stall lagern noch verschiedene Mauersteine (Formate), die ich nach und nach vermauern will. Daher bot sich heute an, den alten Durchgang vom Haus zum Stall zu zumauern. Die neue Türöffnung soll etwa einen Meter daneben durchgebrochen werden, auf Grund der neuen Erschließung der Küche und Wohnraum. So entsteht ein Zimmer dort, wo früher der Eingang und die Treppe war. Zugleich wird die Natursteinmauer in diesem Bereich stabilisiert.

Mittwoch 09. September 15

Eigentlich wollte ich heute in Imst Glas holen, um die restlichen Fenster zu verglasen. Franz und Frieda sagten mir zu, mich nach Imst mitzunehmen. Dann hatte sich aber gestern Abend eine Spedition angekündigt, dass sie irgendwann im Laufe des Tages mit einer Lieferung aufkreuzen würden. Wir fuhren los, konnten aber nicht alle Besorgungen machen, als die Spedition anrief, der Fahrer sei schon in Wenns. Als fuhren wir schnell zurück und ich stieg mit meinem Einkauf in den Lastwagen. Das Abladen ging recht problemlos.

Dann richtete ich den Nagler mit dem neuen Kompressor ein und machte Versuchsnagelungen. Damit werde ich vor allem Platten an die Decke nageln. Eine enorme Erleichterung, wenn man solche Arbeiten alleine macht. Desweiteren räumte ich die Strohmatten weg und bereitete ein Fundament vor, um morgen den alten Durchgang vom Haus in den Stall zu zumauern. So wird gleichzeitig die Natursteinwand stabilisiert, weil nur einen Meter daneben der zukünftige Wohnungseingang ausgebrochen werden soll.

Hier im Pitztal hält sich ein wunderbares Frühherbstwetter, nachts bei einigen Graden Plus und am Tag fast 20°C mehr, mit Sonnenschein. Bei jeder Pause und auch so bei der Arbeit, genieße ich und erfreue mich des Leben hier am Sonnenhang.

Dienstag 08. September 15

Parallel zu den Aktivitäten auf der Baustelle versuche ich die Maschinen für die Werkstatt zu erwerben und die notwendigen Transporte zu organisieren. Nun habe ich eine Formatkreissäge und eine Abricht- Dickenhobelmaschine in Aussicht. Bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob das vom Bauablauf her der richtige Zeitpunkt ist, denn bei der Werkstatt muss noch die Decke ausgebrochen werden. Andererseits würde ich die Maschinen schon brauchen, um z.B. Blockrahmen für Türen zu bauen.

Heute hatte ich mir vorgenommen, das Podest vor dem ehemaligen Hauseingang zu beseitigen, was anstrengende Stemmarbeiten bedeutete. Die Notwendigkeit des Abbruchs ergab sich einerseits aus Platzbedarf für die Lagerung des Betonkieses und andererseits sollte der Container zum Abtransport gefüllt werden. Auf meinen roten Mitarbeiter war ich natürlich angewiesen. Das eine Foto zeigt auch, wie er nach getaner Arbeit stolz wie Otto dasteht.

Montag 07. September 15

In der Früh war es empfindliche +2°C und es kündigte sich aber ein herrlicher Sonnentag an. Samstags wurden die Berge gepuderzuckert. Wie die Fotos zeigen, war ich heute an verschiedenen Ecken am Arbeiten. Das ehemalige Treppenloch machte ich mit Fermacellplatten zu. Die Fußbodenbohlen stemmte ich so zusammen, dass kaum noch Ritzen zu sehen sind. Auf dem Weg zu Keller rückte ich noch einige Steine zurecht, in Richtung einer späteren Terrasse. Auf dem Weg zum Keller schaufelte ich noch einen Fußpfad in Richtung des neuen Kellereingangs. Im Keller füllte ich den Fußboden auf, damit die wasserführende Schicht mehr überdeckt wird. Dann wollte ich auch noch das Türloch auf die notwendige Breite und Höhe erweitern. Das versuchte ein recht großer Findling zu verhindern. Es gelang mir aber, ihn aus seiner über hundertjährigen Position zu befreien (siehe Foto). Nun stehen einige organisatorische Arbeiten an und Materialbestellungen. Nun sieht es so aus, dass am Donnerstag die Aktion mit dem Erdhaufen vor dem Haus laufen könnte. Die Tiefbauer würden dann mit dem Bagger die Erdmassen auf den Schlepper laden und der würde dann das Füllmaterial zu Peter fahren.

 

Ich möchte an dieser Stelle kurz erwähnen, dass ich schon mehrmals darauf angesprochen wurde, weil ich Leute mit ihrem Namen im Tagesbericht erwähnt habe und es für Einige eher unangenehm ist. Ich werde also in Zukunft etwas indirekter und wenn gewünscht ohne Namensnennung die Berichte verfassen. Auch werde ich, sofern ich es nicht vergesse, vorher nachfragen, ob jemand ausdrücklich wünscht, nicht mit dem richtigen Namen erwähnt zu werden (gibt ja auch die Möglichkeit ein Pseudonym zu verwenden).

Heute habe ich noch ein kleines Rätsel für euch lieben Leser/innen: Was ist das auf den letzten beiden Bildern?

 

Freitag 04. September 15

Der heutige Freitag ist ein Feiertag, denn seit heute verfügt dass Auszeithaus über breite, schwere, stabile Elefantenfüße (Betonfundamente), Mani war seit 7 Uhr damit beschäftigt, den Beton, den wir gestern eingegossen hatten zu entschalen und die Schaltafeln, die Bretter und die Kanthölzer weitgehendst von Betonresten zu befreien. Die berühmt-berüchtigte Nacharbeit. Ich machte mich gleich an die Arbeitsvorbereitung für die Betonarbeiten, die wir heute noch machen wollten, denn der Pumpwagen hatte nur 4,5 m³ Beton bei sich, aber es fehlten noch ca. 1 bis 1,5 m³ Beton, den wir nun mit unserer Betonmaschine mischten und händisch einbrachten. Aus dem Betonmischer kippte ich den Beton in die erste Schubkarre, dann schüttete ich den Beton in die eigens dafür gebaute Rutsche im Kellerfenster, Mani sorgte dafür, dass der Beton unten in die zweite Schubkarre plätscherte. Dann fuhr er den Beton über eine Rampe zu seinem Bestimmungsort. Dies war ziemlich kräftesparend und effizient. Als wir etwa 1 m³ so eingebracht hatten (gesamt etwa 12m³, Pumpe 9m³ händisch 3m³ ) waren alle Löcher in den Fundamenten mit Beton verfüllt.

Ein Grund zum jubeln.

Ich machte mich noch daran,  das Loch an der Hausecke auszubetonieren (leichte und kreative Arbeit), dabei setzte, legte, bettete ich einige Feldsteine in den Beton. Mir war vor allem wichtig, das Wasser von der Straße vom Haus abzuleiten. Dabei half mir der Nachbarjunge, dessen Namen ich immer wieder vergesse und der mir oft bei der Arbeit hilft, aber ihr könnt ihn auf dem Foto sehen. Er brachte mir von Ann auch einen Kaffee. Ann erzählte mir, dass es seine Idee war, mich mit einem Kaffee zu versorgen. Danach machte ich mich auch an das Aufräumen und Reinigen der Geräte und der Mischmaschine.

Nun möchte ich euch, liebe Leser/innen dieser Zeilen, ein kleines Resümee über die Arbeiten und die Mitwirkenden geben. Es fing damit an, dass Herbert Bangratz auf die Baustelle kam und die Arbeiten an den Fundamenten professionell und sachlich einschätzte und nicht aus den Löchern in den Fundamenten ein schwarzes Geldloch herbei redete (es gab Schätzungen von 25'000€). Dann kam der letzte Montag, erste Arbeitsbesprechung vor Ort. Für mich war selbstverständlich, dass alles, was vor Ort vorhanden ist (Drehsteifen, Schaltafeln, Zement, Schaufel, Hölzer, Mischer....) von den Maurern verwendet werden durfte. Die Maurer waren von Anfang bis zum Schluss mit Zielstrebigkeit, Ausdauer und Professionalität am Werk (9 Std./T). Montag schalen, mit dem Bagger, der zufällig vor Ort war, das Fundament Südseite freilegen . Dienstag betonieren, Löcher zumauern. Mittwoch schalen, Keller Erd- und Steinbewegungen. Donnerstag kamen die Maurer, als der Beton seine Ankunft angekündigt hatte. Ich bin nach wie vor begeistert, wie fließend und professionell die Arbeiten durchgeführt wurden, wie reibungslos und unproblematisch die Zusammenarbeit ablief. Ich weiß sehr wohl, was das bedeutet und welche Gefahren und Risiken die Sicherheitsfanatiker daraus konstruieren würden. Im Besonderen erstaunte mich Mani (aus Sachsen Anhalt), wie er ohne Pause von 7- 17 Uhr ohne Unterbruch durcharbeitet und wirklich immer arbeitete. Dass Joseph und Mani  den Bau verließen, als die Arbeit getan war und nicht noch irgendwie rumdüdelten um Stunden zu schinden, rechne ich als „Bauherr“ sehr hoch an. Um ein solch ein perfektes Ergebnis zu erzielen, braucht es auch die Leute im Hintergrund, die an entscheidenden Punkten mit kompetenten Entscheidungen und logistischem Support steuernd eingreifen.

Daher möchte ich als Vertreter der Bauherrschaft an dieser Stelle mein Lob und herzlichen Dank für die hocheffiziente und exzellente Leistung aussprechen.

Am Freitag wurde ich noch von Herrn Kriechhammer von der Firma Isocell angerufen. Was er mir mitzuteilen hatte, war ihm im äußersten Maße unangenehm. Die Einblasmaschine, die wir gekauft und angezahlt hatten, soll nun nämlich nach dem Willen seines Chefs und auch anhand des emotionalen Wertes dieser Maschine als Exponat in das firmeneigene Museum gestellt werden, da sie in einem guten Zustand ist, nicht mehr hergestellt wird und die Firma auch nicht mehr existiert. Dies erklärte er mir etwas umschweifend. Das heißt, dass eine Ersatzmaschine organisiert werden muss. Ich erwähnte, warum ich mich damals für diesen „alten Traktor“ in gutem Zustand entschieden habe und ein adäquater Ersatz schwierig zu finden sei. Ich sicherte aber zu, dass ich gerne bereit sei, für das technisch und emotional wertvolle Exponat meinen Beitrag zu leisten und daher nicht auf das faktische Recht pochen würde.

Das ist für mich auch eine Geschichte, wie im Geschäftsleben (schöner alter Ausdruck) die mit Verständnis, gutem Willen und Mitgefühl, jenseits von Rechthaberei das Geschäftsleben bereichert harmonischer macht. Ein alter Spruch von mir war, den ich oft gesagt habe: Entweder du bist ehrlich oder du machst Geschäfte! Nun möchte ich täglich versuchen diesen Satz Ab-absurdum zu führen. Dass es mir  gelingen möge, möchte ich euch bitten mich in Gedanken zu unterstützen.

Donnerstag 03. September 15

Für heute war die zweite Betonierung angesagt. Die Zeitangabe schwankte zwischen 12- 15 Uhr. Die Maurer Joseph und Mani meinten, sie würden so etwa eine halbe Stunde vorher kommen. So machte ich mich an andere Arbeiten - zum Glück, da der Betonwagen mit Pumpe erst um 16:30 Uhr ankam. Zuerst verschob ich die Bohlen im zukünftigen Büro, damit sie wieder fugenlos aneinander lagen. Mann/Frau beachte, dass bei den Bohlen in etwa drei Sommermonaten ein Schwund von 7 cm zu verzeichnen ist. Diesen füllte ich mit einer 7 cm breiteren Bohle aus.

Zwischendurch verbrannte ich im eigens dafür konstruierten Ofen die Äste und Hölzer (z.B. viele Nägel), die sich nicht lohnen als Brennholz für den Küchenherd zu verarbeiten. Dabei baute ich, nachdem vor meinem geistigen Auge nun ein Bild von einer Terrasse bis an die Hausecke entstanden ist, die Natursteinmauerkrone auf und freue mich schon auf die Tage, sie mit vielen Leuten genießen zu können. Dieser Niveauausgleich ermöglicht es auch, einiges Abbruchmaterial der Natursteinmauern dafür zu nutzen.

Dann kamen Joseph und Mani mit der frohen Kunde, dass der Betonlaster auf dem Weg sei. Dann war noch die Frage, ob er wohl die Verlängerung mitbringen würde? Denn unsere Einschätzung nach dem letzten Mal war, dass es sehr viel schwieriger ist Ohne. Dann brummte ein Lastwagen den Berg hinauf und es war unser ersehnter Betonwagen. Dann zeigte sich, dass er keinen Schlauch bei sich hatte. Die erste Wand, die es zu betonieren galt, schafften wir mit all unseren Kräften, mit dem dicken Schlauch in der richtischen Position zu halten. Dann fast der Supergau: Plötzlich im Keller ein Knall!! Irgendwas hat sich gelöst? Ich schaute gebannt zur Betonschalung und erwartete jeden Augenblick das Einbrechen der Betonschalung. Ich war gespannt auf das, was die Maurer gleich von sich geben mögen? Unerträglich lange Nichts! Dann die Erleichterung, ein Drehsteife, die nicht satt an der Wand auflag, rückte sich mit einem lauten Knall zurecht. Nicht auszumalen, was für ein Malheur, wenn 2,5 m³ Beton sich auf den Kellerboden ergossen hätten.

Ich telefonierte mit Herbert Bangratz, dass wir den Schlauch, der mit bestellt war, unbedingt bräuchten. Er versicherte sich beim Betonwerk dafür einzusetzen, dass der noch gebracht würde. Ein zweiter Laster kam dann damit an und wir wollten ihn sofort zusammensetzen. Oh was für eine üble Überraschung, mit dem mitgelieferten Verbindungsstück und der dazu gehörigen Gummidichtung ließ er zusammenbauen. Durch Restbeton und div. Deformierungen war es nicht hinzukriegen. Dann mussten wir mit dem dicken Schlauch weiter betonieren. Mittlerweile war ein aufgebrachte Autofahrerin zwischen uns und zickte rum. Stefan der Nachbar gab ihr Kontra und um ein Haar wäre die Situation eskaliert.

Als der Beton alle war, zeigte sich, dass wir noch zwei kleinere Wände wieder mit der Mischmaschine selbst mischen und händisch einbringen müssen. Schätzungsweise etwa 1,5 m³.

So machten wir uns danach nach Hause. In meinem Zimmer angekommen, merkte ich erst, wie hundemüde ich war, aber zufrieden über die fundamentale Arbeit.

Mittwoch 02. September 15

Die schwerste Arbeit zeigen die Fotos nicht, nämlich den Haufen mit Steinlehm und Feldsteinen, den ich wegräumte. Dabei war ich sehr bedacht, die Erdbewegung so effizient wie möglich zu machen. Die flachen Steine auf den einen Haufen (evtl. später für den Fußboden), die runden und unförmigen auf einen andern Haufen, zum späteren Abtransport, wenn das Terrain auf die Ebene des Kellerbodens abgesenkt sein wird. Die großen Feldsteine in Richtung Ausgang, um sie mit dem Bagger aus dem Keller zu schleifen. Mit dem Restmaterial das Niveau des Kellerbodens gleichmäßig anzuheben.

Joseph und Mani bauten die Verschalung vor dem Haus und im Keller, damit morgen der Rest mit der Betonpumpe betoniert werden kann. Um 15 Uhr waren sie soweit und machten sich nach Hause. Sehr lobenswert, da sie keine Stunden schindeten und noch zwei Stunden rumdüdelten.

Zwischendurch sägte ich noch Holz für den Winter klein. Dann räumte ich noch Werkzeuge, Resthölzer und bereitete neben dem Brunnen ein kleines Dreieck vor, dass dort Morgen, wenn es übrigen Beton gibt, verfüllt werden kann. Das Ziel ist, zukünftig das Wasser von der Straße vom Haus weg zu leiten.

Auch ich machte etwas eher Schluss, da ich die Anstrengung der letzten zwei Tage noch spürte und freute mich auf einen langen Feierabend.

Montag 01. September 15

Der Tag der fundamentalen Ereignisse.

Als ich am Haus ankam, waren die Maurer (Reiner und Mani) schon fleißig am Rödeln. Ich machte mich daran, noch einen Träger auszubrechen, um ihn als Armierung in das Fundament zu legen. Dies war meine einzige selbstbestimmte Arbeit am heutigen Tag. Als der Betonwagen mit Pumpe ankam, tauchten erste Schwierigkeiten auf, da der Fahrer keinen Flexischlauch mitgenommen hatte. Wie sollten wir nun den Beton in die hinterste Ecke bringen, von Eimern (ca. 1m³) war die Rede. Wir suchten nach Lösungen und es musste dringend eine Lösung her. Über das Fenster neben der alten Eingangstür schien eine Möglichkeit zu sein. Ich entfernte Bodenbretter und dann konnten wir den Schlauch (sehr steif) in die gewünschte Ecke einfädeln. Dann flutschten die 1,5 m³ nur so in die Schalung im Keller. Dann kam die nächste Schwierigkeit in Form eines aufbrausenden ungeduldigen Nachbarn. Er gebärdete sich sehr aufgebracht, natürlich war es zwischenzeitlich auf der Dorfstraße in Auders zu einem ziemlichen Verkehrsstau gekommen. Meine beruhigenden und schuldbewussten Worte wirkten auf den Nachbarn offensichtlich deeskalierend. Zwischendurch meinte er, man hätte das Haus besser platt gemacht und neu gebaut. Ich erzählte ihm von der Idee und er zeigte Interesse, ich lud ihn ein, mich in nächster Zeit hier auf dem Bau mal zu besuchen und ich würde ihm alles in Ruhe erklären.

Als der letzte Beton aus dem Rohr schoss, konnte sich dann endlich der Verkehrsstau auflösen und allgemeine Entspannung trat ein. Auch der Lastwagen mit dem Betonkies konnte nun nach ¾ Stunden entladen. Was aber bedeutete, dass der Containerdienst, der kurze Zeit später eintraf, den Container nicht wechseln konnte. Was bedeutet, dass er nochmals fahren muss und das 90€+ Mehrwertsteuer kostet. Gleich anschließend machten sich Mani und ich daran, den restlichen (1,5m³) notwendigen Beton (Südseite Sole, siehe Foto) mit dem Betonmischer (Hinterlassenschaft Arnuga) zu mischen und einzubringen. Gleichzeitig konnten wir uns noch als Betonlieferant für Nachbar Stefan profilieren. Danach machte ich die Maschine und das Werkzeug noch sauber und räumte es weg. Ich merkte, dass ich nach diesen fundamentalen Ereignissen ziemlichen geschart war und mich regenerieren muss.

Mit Joseph besprach ich noch die Planung der nächsten Tage. Mittwoch schalt er mit Mani (Sachse) noch weiter vor allem auf der Südseite und die restlichen Löcher im Fundament. Wir waren uns einig, dass dafür nochmals der Pumpwagen kommen soll. Alles Andere ist kraftaufwendig und ineffizient. Dies soll am Donnerstag geschehen. Ich werde morgen mit Stefan den Abtransport des Materials vor dem Haus (Gemeindeplatz) zu Peters Wiese besprechen und konkret mit den Leuten von der Tiefbaufirma Tiegel organisieren.