Einiges zu berichten

Nun habe ich schon einige Tage keine Berichte verfasst. Dazu möchte ich sagen, dass seit der Umstellung auf einen Blog für mich damit eine Veränderung stattgefunden hat, nun schreibe ich weniger nach Datum als nach den Übertiteln. Das gibt mir eine gewisse Entspannung von dem Anspruch, jeden Tag zu beschreiben. Auf der anderen Seite habe ich nun den Anspruch, mich mehr an den Inhalten und an den Titeln auszurichten. Das führt dazu, weniger spontan und tagesbezogen zu berichten und daher mehr inhaltlich und ereignisbezogen zu berichten. Noch bin ich mir nicht sicher, ob mir das auch gelingt. Über Feedback von euch, meine lieben Leser, würde ich mich freuen.

 

Montag kam der Förster mit seiner Flinte vorbei und teilte mir mit, dass nun die Stämme im Wald angezeichnet wären. Er erklärte mir genau, wo sie stehen, mangels örtlicher Detailkenntnissen konnte ich mir aus seinen Schilderungen kein eigenes Ortsbild machen. Er musste das gespürt haben, da er hinzufügte, dass er den Ort, wo die Bäume angezeichnet sind, auch Markus (der die Bäume schlagen wird) beschreiben würde. Jedenfalls freute ich mich sehr über diese Nachricht.

Letzten Samstag traf ich noch den Sägemeister Muggler Franz und einen Kollegen von ihm. Es entfachte sich ein spannendes Gespräch über Holz und das Pitztal. Für mich sind die kenntnisreichen Darstellungen der Menschen im Tal sehr interessant und ich erfahre so immer mehr über Tal und Leute. So ist vielen Menschen im Tal bewusst, dass der Skizirkus ein wirtschaftlicher Faktor ist, aber auch eine Abhängigkeit erzeugt. Viele ahnen, dass der Schnee im Zuge des Klimawandels bald nicht mehr ausreichend vorhanden sein wird und dann? Für alle ein großes Fragezeichen.

Nachdem ich letzte Woche bei der Firma CANAL diverse Baustoffe bestellt hatte, wurden sie Freitags geliefert. Nun konnte ich diese Woche mit den Mauerarbeiten rund um den zukünftigen Heizraum beginnen. Eine Türöffnung zum Sonnenraum mauerte ich zu und zum Flur hin mauerte ich eine Feuerschutztür ein. Die schwierige Arbeit dabei war die Schnittstelle zwischen der neuen Mauer (rechteckige Mauerziegel) und der bestehenden Natursteinmauer. Dazu kam noch, dass die neuen Lochsteine sehr brüchig (vermutlich Gewinnmaximierung des Ziegelwerks) sind und sich daher schlecht mit dem Hammer zurecht schlagen lassen. So musste ich die neuen Mauersteine mit der Flex (Diamantscheibe) zurecht flexen, was mich jedes mal in eine rote Staubwolke hüllte.

Diesen Freitag sah ich bei den Nachbarn wiedermal für einen Schwatz vorbei. Über dem Auszeithaus baut der Sohn des Nachbarn ein Haus. Er und sein Bruder sind gelernte Maurer, daher machen sie am neuen Haus sehr viel selbst, sowie mit der Hilfe von Verwandten. Sie bauen mit allen modernen Baustoffen und den Segnungen der Bauchemie, was ihnen ermöglicht, auch bei kalten Temperaturen zu bauen und zu betonieren. Wenn ich den Baufortschritt betrachte, schreitet der Bau sehr rasch voran, da sie sich anscheinend in ihrer Arbeit sehr effizient organisieren. Ich staune aber, dass sie mit ihrer Bauweise und viel Eigenleistung anscheinend doch mit Baukosten um die 200 rechnen müssen. Das zeigt mir die Entwicklung auf dem Bau, dass immer weniger Kosten durch direkte Handarbeit entstehen, als viel mehr bei den Baustoffen, Bauelementen, Logistik und Haustechnik.

 

Auch mit den Nachbarn Bernd und Manfred ergab sich ein nachbarschaftlicher Schwatz. Dabei habe ich die Gelegenheit zu erzählen, woran ich zur Zeit arbeite und warum ich in dieser Weise vorgehe. Ich erzähle gerne, wie ich mich freue, dass ich Holz vom Gemeinschaftswald beim Bauen verwenden kann. Vor allem war es ja Bernd, der mich mehrmals auf die Möglichkeit und auf das bestehende Holzrecht aufmerksam gemacht hat. Es ist ja immer spannend, dass so ein Schwatz gegenseitig die Möglichkeit bietet, zwischen den Zeile zu reden und zu hören. Ich achte dabei immer darauf, es locker und in einer Stimmung von vertrauensvoller Nachbarschaft zu halten und auch mein Interesse an ihnen zu bekunden.

 

Nachdem nun der Schnee auf unserer Höhe vollkommen geschmolzen ist und auch der Boden nicht mehr gefroren ist, konnte ich endlich den Graben bei den Übergabekästen (Strom und Telefon) zuschütten und den Straßenkies an den Rand fegen. Dies ist sicherlich eine Arbeit, die von den Leuten gesehen wird, aber auch mich zufrieden macht. Es sieht einfach aufgeräumter aus und schließt die Bauetappe der Versorgungsleitungsanschlüsse ab.

 

Samstags traf ich mich mit Markus dem Holzfäller und schaute mit ihm vor Ort die Bäume an, die wir fällen können. Markus ist ein drahtiger energiegeladener Mann mittlerer Größe. Ich spürte förmlich, wie er die Bäume schon alle fallen sah und wie er sie zur Straße ziehen wird. Ich freute mich die Bäume zu sehen, die später im Haus verbaut sein werden. Sie waren alle gezeichnet mit HF für Hälg Franz, obwohl ich nachdrücklich auf AA Auszeithaus Auder hingewiesen habe. Von der Zugänglichkeit her waren Fichten und Lärchen von Armin optimal ausgesucht worden. Dann zeigte ich Markus noch das Haus und erklärte ihm das Projekt und die Baumaßnahmen. Er meinte nur, da sei aber noch viel zu tun. Als er mich wieder zurück gebracht hatte, war er überrascht, als ich ihm sagte, ich würde natürlich mitarbeiten. Er sagt, er würde am liebsten alleine arbeiten, dann müsse er nicht aufpassen. Allerdings war mir dann am Ende nicht klar, wie wir verblieben sind, ob ich, oder eben nicht mitarbeiten soll? Lassen wir´s eben mal so stehen.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Dagmar (Dienstag, 01 März 2016 09:11)

    Lieber Franz, ich find´s doof, 10 Tage nix von dir zu lesen, da macht man sich ja Sorgen! Spontanes und tagesbezogenes Berichten ist viel schöner, und das mit dem Orientieren an Überschriften ist mir eh nicht ganz klar, du kannst ja schließlich spontane Überschriften machen:-) Tägliche Berichte finde ich allerdings auch nicht nötig und außerdem zu stressig für dich, aber wenn du öfter mal ein paar kurze Zeilen mitteilst und uns mit ein paar Bau- , Berg- oder Franzfotos erfreust, ist man mehr "dabei" und das ist auch schneller zu erfassen als so ein langer Bericht, für den man sich erstmal nen Kaffee kochen muss, um ihn ganz zu lesen. So, das war mein Feedback dazu. Und überhaupt gibts mal ein großes Dankeschön, dass du da so vor dich hinwerkelst und machst und tust und uns auch noch mit Berichten darüber unterhältst! Herzliche Grüße aus Hamburg (wo heute bei minus 3 Grad die Sonne strahlt), Dagmar

  • #2

    Maria (Donnerstag, 03 März 2016 07:22)

    Hey Franz, schön von dir zu hören und zu lesen. Wahnsinn was du alles schaffst. Wir sind grad in der vollgas Aufbauphase des Fördervereins und haben seit 3 Wochen fast 3 Sitzungen wöchentlich-deshalb habe ich - oh Schande gar nicht gemerkt, dass du so lange nichts geschrieben hast! Ändert sich aber ab morgen wieder und dann will ich auch unbedingt mal wieder kommen. Halt die Ohren steif, du fehlst ganz arg im Erdkinderhaus!
    Liebe Umarmung
    Maria