1500 Individuen werden behandelt

 

Ökologisch sinnvoll, wirtschaftlich passabel.

Wie das Foto zeigt, ist jede Dachpfanne unterschiedlich beschichtet, durch Algen, Flechten und Moose. So erhalten auch alle Dachpfannen eine Individuelle Behandlung, die Guten aufs Tischchen, die Schlechten Müldchen. Dann wird der Gesamtzustand und der Befall analysiert und die entsprechende Behandlungsmethode bestimmt. Dabei kommen der speziell angefertigte Rundspachtel, zwei verschiedene Drahtbürsten und ein zweckentfremdetes Stemmeisen zum Einsatz und nicht zu vergessen: Manneskraft. Diese individuelle Behandlung habe ich nun schon an 750 Individuen mit 100%igem Erfolg durchgeführt, so dass auch die Restlichen die gleiche Behandlung erfahren dürfen. Diese etwas stumpfe Arbeit macht natürlich nur in einem übergeordneten Zusammenhang Sinn. Diese Dachpfannen lagen nun schon 80 Jahren ruhig auf dem Dach und es ist möglich, dass sie nach der erfolgreichen Behandlung ihr Hundertjähriges auf dem Dach des Auszeithauses erleben dürfen. Dies ist ökologisch sinnvoll und spart Ressourcen und Energie. Wenn ich eine Betrachtung der Wirtschaftlichkeit dieser Aktion anstelle, so zeigt es sich, dass ich zur Reinigung der 1500 Dachpfannen etwa 60 Arbeitsstunden dafür aufwenden muss. Dem gegenüber stehen die Kosten für die Beschaffung von neuen Dachpfannen, etwa 1,20€ pro Pfanne auf die Baustelle gebracht, d.h. 1800€ konnten rechnerisch so eingespart werden.

Diese Woche kam Michael der Zimmermann nicht, da er andere Arbeiten erledigen konnte. Zumal das Wetter nicht geeignet war, das Dach abzudecken und mit offenem Dach die notwendigen Arbeiten auszuführen. So konnte ich flankierende Arbeiten ausführen, Bretter schichten und sortieren, auch gewisse arbeitsvorbereitende Arbeiten waren dabei.

Vorgestern gegen Abend stand Christoph mit Sohn plötzlich vor meinem Zimmer. Als Erstes speisten wir im Pitzhof, dann bereiteten wir für sie das Nachtlager vor. Ich war schon müde und ich bat darum, mich in mein Gemach zurück ziehen zu dürfen. Morgens, als ich ankam, war Christoph schon bereit, Frühstückssachen im Dorf einzukaufen. Nach dem Frühstück fragte ich sie, ob sie mir noch helfen würden, die restlichen Lärchenbalken aufs Dach vom Carport zu legen, zu schieben, zu hieven, da sie doch recht schwer sind. Danach machten sie sich mit ihren Motorrädern auch schon wieder auf den Heimweg.

Dienstag verputzten wir bei Peter in einer Nacht und Nebel Aktion noch das neue Bad mit Edelputz. Um 23 Uhr waren wir soweit und ich war fertisch, als ich durch die Nacht zu meinem Gemach fuhr, aber zufrieden, dass auch diese Baustelle dadurch ihrer Fertigstellung einen Riesenschritt näher kam.

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Kommentare: 1
  • #1

    Johannes (Montag, 08 August 2016 07:32)

    Schöne Bilder von hunderten von Dachpfannen. Bestimmt träumst Du schon von den Buchten und Ecken der Doppelmuldenfalzziegel. Die Vorgänger dieser geschichtsträchtigen Pfannen wurden übrigens auf der Weltausstellung 1855 (!) in Paris ausgezeichnet. Du arbeitest also mit einer echten Innovation des vorletzten Jahrhunderts! Vielleicht hilft dir das, wenn Du nun die nächsten 1500 in die Hand nimmst. Dann kannst Du 1500 mal innerlich eine kleine Verbeugung vor der Innovationskraft und dem wirtschaftlichen Vermögen des Kapitalismus in seiner Blüte einen innerlichen Kotau machen.
    ;-)