Schnee und sich selbst auflösende Konsumgüter

 

Wie von der Wettervorhersage angekündigt fallen dicke Schneeflocken auf das neue Dach und der Kochherd vergibt eine herrliche Wärme. Das ist die Stimmung um mich herum, aus der ich einige Zeilen schreibe.

Meine Tätigkeiten sind nun von den Außentemperaturen und der Wetterlage abhängig, so konzentrierte ich mich, solange es möglich ist, auf einige Mauerer- und Verputzarbeiten. So verputzte ich Einiges um den neuen Schornstein herum, was sich als schwierig erwies, da ich kaum Platz hatte, um mich zu drehen und zu wenden. Im Internet forschte ich nach einer geeigneten Hobelmaschine. Bis heute kamen die passenden Parameter (60cm Hobelbreite, Abricht-Dickenhobel, Preis und Entfernung) noch nicht zusammen.

Dienstag kündigten sich kurzfristig Sonja und Peter zu einem Besuch an (Hurra). Wir erlebten zusammen zwei herrliche Sonnentage und ein angenehmes Zusammensein. Gemeinsam schafften wir es, das Gerüst abzubauen (alleine nicht möglich, daher freute ich mich darüber sehr).

Was mich in letzter Zeit etwas irritierte, dass verschiedene Gegenstände sich wie von magischer Hand getrieben in rasantem Tempo auflösen. Nach langer Zeit kam ich wieder in die Lage, dass ich einen Abwaschschwamm benötigte. Ich kannte aber noch die Form und Farbe. So erstand ich ein Dreierpack, ich ließ bewusst die billigeren Angebot im Regal. Ich erinnerte mich auch noch daran, wie ich solche Schwämme früher über Monate im Einsatz hatte. Mein Erstaunen war unermesslich, als schon nach einer Woche der Schwamm in meinen Händen anfing sich aufzulösen. Mit ach und Krach schaffte ich noch drei- viermal damit abzuwaschen. Ich gab meiner Handhabung (zu heißes Wasser, ihn zu oft zusammen gedrückt oder weiß was noch) die Schuld an dem Debakel. So etwas lässt mir dann keine Ruhe und ich schaltete auf genaue Selbstbeobachtung: wie benutzte und behandelte ich den zweiten Schwamm? Welchen Stressfaktoren setzte ich ihn aus? Wieder die gleichen Anzeichen und das gleiche Ergebnis (fast zwei Wochen) und der Schwamm war ein Häufchen Elend. Nun wusste ich es, wieder eine von geplanter Obsoleszenz (Wikipedia) bei Konsumgütern.

Auch bei den Klo-bürsten wird sie geplant. Da musste ich feststellen, dass diese Bürsten sich nach kurzer Zeit, obwohl sie nur mit Wasser in Berührung kamen, schon nach geraumer Zeit sich unansehnlich braun verfärben. Ein weiteres Produkt das innerlich ausgehöhlt, oder soll ich sagen mit Wasser ausgefüllt wird, ist die sicherlich allerseits bekannte Schmierseife (in D-Land Goldseife/Grüne Seife), die ein altbekanntes einfaches Putzmittel für den Haushalt ist und sich hervorragend für naturbelassene Holzböden eignet. Nach einigem Suchen in verschieden S-Märkten konnte ich sie in einem Kilo-Gebinde finden. Nachdem ich sie nun schon eine Weile im Vorrat stehen hatte, ergab sich für sie die Chance, sich im realen Einsatz zu bewähren. Ich überprüfte den Geruch (etwas anders als die Erinnerung), die Konsistenz und die Ergiebigkeit. Aber mich traf der Schock aus heiterem Himmel, als ich wie früher vier Finger der rechten Hand in den Eimer steckte um eine bestimmte Menge in das heiße Wasser zu geben. Nicht nur, dass die gefühlte Ergiebigkeit die Halbe war, sondern durch diesen mechanischen Eingriff bildete sich von der Schmierseife selbst eine Wasserpfütze im entstandenen Hohlraum, D.h. irgend ein Prozesschemiker hatte die Aufgabe, soviel Wasser wie möglich zu binden und so wenig wie möglich Seife (Pflanzenfett/Abfallfett) zu binden. Das Ergebnis: Ich kriege für ca. 2,99€ immer mehr Wasser.

Ich führe die Liste solcher Beobachtungen nicht weiter aus, statt dessen freue ich mich an den Schneeflocken, die schon seit Jahrtausenden gratis und in gleicher Qualität auf die Erde niederfallen.

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