Auch die vergange Woche war arbeits- und ereignisreich. Montags passte ich die alten Dachrinnen ein, befestigte sie gegenseitig, verkürzte sie und setzte neue Endkappen drauf. Mit Kraft und Tricks sitzt sie wieder wie eh und je. Dann räumte ich den Dachboden auf, sortierte Hölzer, Abfälle und beseitigte einen Teil des allgegenwärtigen Staubes. Sonntagabend stellte Markus einen Hänger voll mit gesägten Holz auf den Platz, dies bedeutete Platz dafür zu schaffen und Lagerhölzer vorzubereiten.
Dienstag kamen Hannes und Joli zu Besuch. Abends wurde in der Baukantine gekocht und gegessen. Am Mittwoch machte ich mich schon mal daran, Dachpfannen zu reinigen, d.h. sie auf gute Arbeitshöhe zu legen, sie mit dem Spachtel mechanisch von Flechten und Moos zu befreien, dann alle Fugen, Falze und Seiten mit der Drahtbürste gründlich zu reinigen. Ich muss wohl nicht erzählen, dass dies eine eintönige Arbeit ist - mit der Aussicht, 2000 Stück in gleicher Weise behandeln zu müssen. Schon nach kurzer Zeit ergibt der Dreisatz einen Arbeitsaufwand von ca. 6 Arbeitstagen für eine Person. Joli wollte gerne, dass wir mit ihr noch etwas unternehmen. Ich riss mich von meiner wunderbaren Pfannenputzarbeit los und wir fuhren zu Sägemeister Muggler Franz, um das Sägewerk anzuschauen. In der Nähe hatte Werner der Künstler eine Steinmühle gebaut, die mit Wasserkraft betrieben wird. Anschließend besuchten wir den Erbauer, der uns seine Kunst in seinem Haus zeigte. Joli begeisterte sich für seine Steinkugeln und sie verabredeten, dass sie sich beim nächsten Besuch selbst eine solche Steinkugel herstellen darf.
Donnerstag ging es nun richtig los mit dem Dachpfannenputzen. Hannes half mir, die Dachpfannen über eine Rutsche vom Spitzboden runter zu holen. Ich bin von dem Zustand der 80jährigen Dachpfannen begeistert. Nach dem Reinigen machen sie den Eindruck, in der Mitte ihres Lebens zu stehen. Von der Ökobilanz her gesehen sicherlich eine gute Entscheidung, sie wieder zu verwenden. Von den Kosten her gesehen sicherlich auch richtig, wenn die Reinigung und Einbau nicht von Handwerkern geleistet werden muss. Warum wegwerfen, wenn sie noch einmal so lange halten?
Kaum fuhren Joli und Hannes los, so kam Markus mit seinem Kranwagen an, um die Bretter, Balken, Dachlatten und Schalung vom Hänger runter zu laden. Wir versuchten, sie nach ihren Formaten zu sortieren. Auch hievten wir welche auf den Dachboden, der nun wieder reichlich Platz bot. Nun liegen überall, wo man hinschaut, Hölzer Hölzer…
Freitag sortierte und stapelte ich die verschiedenen Bretter, Kanthölzer, Schalbretter und dergleichen. Bei der Lieferung waren auch Lärchenbretter und Lärchenkanthölzer dabei. Ich räumte soweit auf, dass ich ruhigen Gewissens ins Wochenende gehen konnte.
Gestern baute Michael und Hannes die Dachfenster ein, wurden aber dabei von Regenschauern unterbrochen. Ich unterstützte sie im Hintergrund dur Aufräumarbeiten, Schutt- und Holzrestebeseitigung. Besonders spannend war auch, ob es mir ohne übermäßige Schwierigkeiten die Dachrinnen wieder einzubauen? Nach einigen Anpassungsarbeiten und Getüftel, zeigte sich die Aufgabe als machbar. Nun muss ich nur noch die notwendigen Materialien und Werkzeuge organisieren und die neue/alte Dachrinne kann ihrer Aufgabe wieder gerecht werden. Auch bei diesen Sanierungsarbeiten stehen immer wieder die fragen der Machbarkeit und Schonung von Ressourcen im Zentrum. Ist es möglich, sinnvoll, machbar, ökonomisch und ökologisch, die alten (Zinkbleche ca. 15 Jahre, Dachpfannen ca. 80 Jahre) Dacheinfassungen (Windfeder) wieder zu verwenden oder gibt es zur Aussage der Fachleute: Das Lohnt sich doch nicht, dann musst du es aber in 20 Jahren machen, keine Alternative? Was dabei kaum berücksichtigt wird, dass sich die Aufgabe, Funktion der Dachpfannen auf dem neuen Unterdach gewaltig geändert hat. Sie sind praktisch zum Sonnenschutz für die Unterdachfolie degradiert worden. Das Unterdach (Holzschalung, Unterdachfolie) ist so aufgebaut und verarbeitet (Stöße verklebt), dass es die Funktion der Wasserableitung und Dichtheit übernehmen kann.
Gegen Abend hatte ich mit dem Vermesser, den betroffenen Nachbarn (Heinz, Bernhard und Bürgermeister für die Gemeinde) einen Termin. Die kleinen Anpassungen der Grenzpunkte mussten vor Ort mit den Betroffenen besprochen und abgesegnet werden. Dabei giung es auch noch um zwei Dienstbarkeiten die in diesem Zuge festgelegt werden sollten. Die eine Dienstbarkeit betrifft den Nachbar Bernhard. Um aus seinem Unterstand mit dem Ladewagen herausfahren zu können, muss er auf Grund der vorhandenen örtlichen Verhältnissen über zwei Parzellen des Auszeithauses fahren (ca. auf 3m 1m auf die Parzellen(250, 251). Daher bot ich ihm an, die als Dienstbarkeit festzulegen.
Bei der anderen Dienstbarkeit geh es um den Brunnen und den Platz dazu für den Riedelplatz. Wie die regelmäßigen Leser dieses Blogs sich sicherlich noch erinnern können, schrieb ich öfters schon darüber, dass der Brunnen, der zur Zeit noch an der Grundstücksgrenze auf der Straße steht durch einen Neuen auf dem Gelände des AA‘s gesetzt wird und auf der restlichen Fläche des Vorplatzes am Haus der Riedelplatz als Platz für Begegnung und zum Verweilen entstehen soll. Die Riedelbewohner (Wassergenossenschaft) sind bereit, den Platz zu gestalten und einen neuen repräsentativen Brunnen hinzustellen. Im Tausch dazu räumt der Verein Auszeithaus Auders die Dienstbarkeit für diesen Platz ein. Eine echte Win Win Situation.
Solche Lösungen zu finden und gemeinsam zu erarbeiten, macht die Arbeit hier für mich spannend, vielfältig und sinnvoll. Dabei erzeugen auch die realen Ergebnisse, Gemeinschaft zu fördern ein gute Gefühl.
Diese Anpassungen (Kommissionierung) sind die Grundlage des Baugrundstücks für den geplanten Ausbau und ermöglichen erst das Baugesuch einzureichen.
Wie aus den Bildern ersichtlich hatten wir einen herrlichen warmen Sonnentag. Heute arbeiteten Michael und ich am Dach, aber wir spielten das gleiche Spiel wie gestern. Dachpfannen runter, Dachlatten entfernen und lagern. Dann Spinnennetze von den Rafen entfernen und vorbereiten für das Aufbringen der Dachschalung.
Müde schreibe ich diese Zeilen, denn bei dieser Hitze schwitzt Mann/Frau sehr und muss daher viel trinken. Das Rauf und Runter auf dem Dach verbraucht ziemliche Kräfte und das merke ich jetzt. Mit Michael zu arbeiten macht Freude und zeigt Ergebnisse. Manchmal erklärt er nicht lange, wieso wir das so oder so machen, sondern sagte einfach „das tued ma nid“. Immer wieder kommen Fragen auf, ob es nicht günstiger, besser und zeitsparender wäre, Alles zu ersetzen, Alles mit neuen Baumaterialien zu machen? Wir reden davon, ob die Dachpfannen noch 20-30 Jahre halten? Immer zeigt es sich, Arbeit ist teuer und Energie und Ressourcen sind im einfachen Kostenvergleich billig. Was aber, wenn wir Energie, Ressourcen und Umweltbelastung als Schulden gegenüber den nächsten Generationen bilanzieren würden??????
Jedenfalls freute ich mich auch heute wieder über das Holz, das wir einbauten.
Die Katze auf Inspektion.
Heute deckten wir das Dach ab und wie vorher ausgiebig besprochen, legten wir einen Teil der Dachpfannen auf den Spitzboden und den anderen Teil an den Trempel im Dachgeschoss im Stadel. Gleich danach entfernten Michael und Egon die alten Dachlatten. Zuerst entfernten wir noch sorgfältig die Dachrinne, das Einlaufblech und die Dachrinnenhalter.
Die Bilder sagen eigentlich alles, was das Bauteam geschafft hat. Uns kam zu Gute, dass wir nirgends auf ungeplante Schwierigkeiten stießen. Zwischendurch drohte sich ein Gewitter über uns aufzubauen, was sich aber irgendwie wieder verzog. Als wir Mittagszeit machten und ich nach einigen Minuten einige Fotos schoss, sah ich, wie die Katze des Nachbarn eine Inspektion der Veränderungen machte, sie schlich in jede Ecke und begutachtete die Veränderungen. Nach ihrem Kontrollgang machte sie sich über die Leiter wieder davon.
Dagmar ein Foto zeigt, wie der Haufen (Schalungsbretter) dahin geschmolzen ist. Natürlich war es für mich wieder ein erhebendes Gefühl, das Holz, das in 800 Meter Entfernung gewachsen war, zu verarbeiten.
Eine neue Mitarbeiterin für die Vorbereitungsarbeiten:
Peter (Nachbar) und ich holten in Fliss ein mobiles Staubabsauggerät ab. Nun steht es neben der Tischkreissäge und verrichtet den Dienst. Dass das Gerät nun im Stadel steht, verdanken wir einem Tauschgeschäft, und zwar meine Arbeit gegen das Staubabsauggerät.
Diese Woche war von Arbeitsvorbereitungsarbeiten geprägt. Die Baustoffe, Materialien, Holz, Dachflächenfenster….. müssen organisiert und bestellt werden. Zur Bestellung gehört natürlich für die nächsten Wochen schönes Wetter. Zu den Vorbereitungsarbeiten gehört auch die effiziente und schonende Demontage der verschiedenen Blecheinfassungen und Dachrinnen am Dach, damit die Bleche, die noch völlig in Ordnung sind, wieder eingebaut werden können. Auf der planerischen Seite stehen die notwendigen Schritte für das Baugesuch. Heute kam der Mann vom Vermessungsbüro, um die dringend notwendige Vermessung des Baugrundstückes in naher Zukunft vorzunehmen, das die Grundlage des Baugesuches ist.
Obwohl alles hätte schon früher stattfinden können, sehe ich, dass sich doch auf der Zeit-, der Finanzschiene und auf der Seite des Wetters alles fügt und passend wird. Ja, das Bauen ist auch immer wieder eine buddhistische Übung der Gelassenheit.
Das Gerüst steht.
Es war eine ziemliche Aktion gestern von 17:30 bis 20:30 Uhr, das Gerüst aufzustellen. Die Teile sind schwer und müssen auf die Höhe gehievt werden und dann noch in den Pinökel eingefahren werden. Zwischendurch schüttete es aus Eimern und dreimal musste die Arbeit unterbrochen werden. Nun steht es für die Dacharbeiten bereit, nur das Wetter sollte gnädig mitspielen.
Heute reparierte ich die Schubkarren und fabrizierte noch einen Brennholzwagen aus altem Lochblech und einem vom Vorgänger herbei geschleppten Einkaufswagen.
Auf der finanziellen Seite tut sich auch etwas, so dass Aufträge vergeben werden können und weiter gearbeitet werden kann. Mittelfristig fehlt aber noch ein Darlehen von etwa Hunderttausend Euro, um die notwendigen Baumaßnahmen zu Ende führen zu können. Vor allem wäre es dem Projekt entsprechend, wenn potenzielle Geldgeber das einzigartige Projekt um der Idee willen finanziell unterstützen möchten, damit möglichst bald schon konkret Menschen eine erlebnis- und sinnreiche Auszeit im Auszeithaus Auders erleben dürfen.
Vorbereitungsarbeiten Dachsanierung
Nach dem Dagmar abgereist war stand ich nun wieder alleine vor dem Arbeitsberg. Als Erstes befestigte ich die neuen Zangen und die Bretter für den Laufsteg auf dem Spitzboden. Am Giebel des Stadels entfernte ich vorübergehend einige schöne alte Verschalbretter damit Markus die Firstbalken mit seinem Kran auf den Spitzboden schieben kann, von wo aus es für Michael und mich ein Leichtes sein wird hin Ort und Stelle zu hieven.
Nun war auch wieder eine staubige Angelegenheit angesagt, Der Giebel der Natursteinwand, der bisher den Wohnteil vom Stadel trennte wollte ich abbrechen, damit der zukünftige Teil des Daches, der Kaltdach bleibt durchlüftet wird. In Zukunft wird vom Stiegenhaus aus eine Klappe in den Spitzboden eingebaut, damit er begehbar sein wird. Vor allem wird sie auch notwendig werden, damit der Schorni die Schornsteine reinigen kann. Der Abbruch der Natursteinmauer ist eine Sache und gestaltete sich von oben her recht einfach, Aber den ganzen Schutt wegräumen ist wieder eine andere Sache. Erst dachte ich daran, den Schutt in die Schubkarre zu packen und jeweils mit dem vorhandenen Kettenaufzug nach unten zu transportieren. Dies zeige sich an Hand der
großen Untersetzung als zu langwierig. So entschloss ich mich die alte bewährte Methode de „Runterwerfens“ zu verwenden. Als ich den Schutt beseitigt hatte, konnte ich den Blick über den gesamten Spitzboden genießen.
Nebenbei organisierte ich mit den Nachbarn noch das Gerüst für die Dacharbeiten. Mit Michael die Termine für die Arbeiten am Dach. Mit Markus und Franz die nächste Holzlieferung. Ebenso kaufte ich noch notwendige Schrauben und eine Absturzsicherung die ich bei den Dacharbeiten benötige. Ebenso müssen die Dachflächenfenster die preise eingeholt und bestellt werden, so wie Folien, Nägel, Holz und und…
Die große und spannende Frage bleibt, ob es mir gelingen wird, die Dachrinne, die Einlaufbleche und und die Dachrinnenhalter zu retten?
Ein Monat in den Bergen - nach herrlichen Wanderungen im Pitztal und Kühe hüten bei Mary auf der Alm verbrachte ich auch ein paar Tage hier bei Franz im Auszeithaus. Bei jedem Besuch kann man sehen, wie Stück für Stück das Haus sein Gesicht verändert und Franz´ Handschrift sich langsam überall zeigt.
Motiviert, jetzt mal ordentlich mitzuhelfen und anzupacken, verbrachten wir den ersten Tag erstmal wartenderweise auf Markus mit seinem Kranwagen für's Holz. Der aber nicht kam. Na gut, dann halt Hauptraum entstauben und Fenster putzen. Man beachte den neuen Ausblick auf dem Foto. Mit dem Blumenstrauß im Fenster erreichte ich für Franz glaube ich die Grenze der zumutbaren Verschönerungsmaßnahmen. Trotzdem hab´ ich ihm dann noch still und heimlich einen Schnittlauch in die Steinmauer gepflanzt :-)
Am nächsten Tag haben wir ein frei hängendes Kellerregal für kühle Vorratshaltung zusammengezimmert, den Weg zum Keller gebaut, dabei sehr schwere Steine bewegt (auch die Sackkarre kam zum Einsatz, Gruß an Hannes), ich konnte Erfahrungen über Energieeffizienz, Schwerpunkt und Anböschen sammeln. Natürlich haben wir´s uns auch kulinarisch gut gehen lassen, weil wer viel arbeitet, muss schließlich gut essen, weiß man ja. Und dann, genau 5 min nachdem ich ins Dorf losgelaufen bin, um Brot für Kaaspressknödel zu besorgen, kam der lang erwartete Markus mit seinem Kranwagen, Peter packte mit an und ruck zuck war die komplette Fuhre bereits im Stadel auf dem Dachboden, als ich zurück kam (allerdings ohne Semmeln, die waren Samstag Abend 18 Uhr in ganz Wenns nicht mehr aufzutreiben, mit sowas kann man ja nicht rechnen, wenn man aus Hamburg kommt, Frau Regensburger konnte aber am nächsten Tag durch eine Tüte Semmeln die Knödelherstellung retten).
Tja, und dann dachte ich, am Sonntag kann es nun richtig losgehen mit dem Holz auf dem Dach, aber nein, der Franz hält sich strikt an seine sonntägliche Ruhepause. Der Tag, der grau und neblig begonnen hatte (=kein Wanderwetter), wurde dann Dank WLAN am Auszeithaus, massivem Milchkaffeekonsum und Marillenknödeln doch noch ganz schön. Man beachte übrigens das "Technik"-Tischchen in der zukünftigen Küche, dauernd sind hier alle Steckdosen belegt mit Ladekabeln, Telefonen, Laptops, und das bei nur 2 Personen), aber Franz hat vorausschauend natürlich schon jede Menge weitere Steckdosenplätze im Raum geplant.
Und am Montag, meinem letzten Tag, musste dann das Pensum der halben Woche geschafft werden, also 7 Uhr morgens zum Haus und 12 Stunden durchgearbeitet, unterbrochen nur von (dringend notwendigen) Essenspausen. Wir haben Holz umgestapelt, hochgestapelt, Boden ausgelegt, Arbeitsplatz vorbereitet, und dann am frühen Nachmittag endlich die erste Zange zugesägt und eingepasst, und danach hatte dann auch ich kapiert, wie der Franz sich das alles vorgestellt hat (so ein Praxisdurchgang ist doch immer hilfreicher als die reine Theorie) und ab da arbeiteten wir uns Zange um Zange (9 im Stadel, nochmal 9 im hinteren Dach) in schönster Teamarbeit voran, inklusive Sprüche klopfen und akrobatischer Balancier-Einlagen, und nachdem ich am Ende des Tages dann mit dem letzten schweren Balken auf der Schulter auf die wackelige Leiter geklettert war, gelüstete es mich doch tatsächlich nach einem kühlen Baustellen-Feierabendbier (eigentlich mag ich gar kein Bier), was Franz prompt beim Nachbarn organisierte.
Fazit des Tages: k.o., zufrieden, viel gelernt, sowohl praktisch als auch begrifflich (Dachsparren, Zange, Mausefalle, Kuhfuß...), es gab eine Schramme, zwei blaue Flecken und sich ankündigenden Muskelkater, aber auch das tolle Gefühl, auf die geschaffte Arbeit zu schauen und dem Auszeithaus ein klitzekleines Stück neues Aussehen gegeben zu haben. Ich freu mich auf die Veränderungen beim nächsten Besuch, auf neue Wanderungen im Pitztal (der Venet ist endlich fällig) und auf das dann eventuelle Vorhandensein eines guten (Koch)Messers.
Allerbeste Grüße, Dagmar
So richtig rein gehauen!
Heute nahmen Dagmar und ich uns ein strammes Arbeitsprogramm vor, so machten wir uns um 7 Uhr in der Früh auf den Weg zum Haus. Zuerst stapelten wir das am Haufen auf dem Dachboden liegende Holz zu einem prächtigen Stapel auf. So schafften wir uns Platz, um nachher die Zangen einzubauen und dabei entstand auch eine Arbeitsebene auf bequemer Höhe für den Einbau der Zangen.
Zuerst richteten wir unseren Arbeitsplatz mit den notwendigen Werkzeugen ein (Arbeitsvorbereitung). Nach einer Erfrischungspause legten wir los. Mit Schablone und Messband ausgestattet, sägten wir die erste Zange zu. Es war recht diffizil, die entsprechende Länge der Zange ohne die Entfernung der Dachpfannen einzuführen. Genaues Messen und Zuschneiden machten es möglich. So bauten wir Zange um Zange ein. Mussten aber jedes einzelne Brett (Zange) individuell anpassen. Zum Verständnis: Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind Zangen (in unserem Fall Bretter 5cm dick, 24cm breit und ca. 4,2m lang) Balken, die in der Waagerechten Sparren verbinden und so ein Dreieck bilden, das statisch trägt (Kräfte aufnimmt) und gleichzeitig die Deckenkonstruktion im Dachgeschoss bildet. Diese Zangen dienen beim Dachausbau der statischen Ertüchtigung. Der Dachstuhl wird steifer, d.h. bei bestimmten Lasten biegen sich die Sparren nicht mehr durch. Dies war bei der bisherigen Nutzung (Scheune) nicht relevant und wurde bei dem Bau der Scheune daher vernachlässigt und eine weiche Statik gewählt, die mit kleinerer Holzdimensionierung auskam und doch Jahrhunderte hielt (siehe Kirchendächer).
Dagmar kletterte auf die Holzstapel und wir bauten eine Zange nach der anderen ein. Es war schon anstrengend, immer wieder die schweren Zangen an ihre Position zu hieven und anzupassen. Nachdem wir die ersten neun Zangen im Stadel eingebaut hatten, machten wir eine Abschwitzpause und genehmigten uns eine kleine Jause. Etwa um 4 Uhr machten wir uns an die zweite Hälfte, dabei rechneten wir kurz aus, wenn wir es schaffen würden, noch einmal 3 Stunden zu schuften, dann hätten wir für jede Zange 20 Minuten Zeit, inkl. Gerüst zu bauen und den Arbeitsplatz in den anderen Teil umzuziehen. Ich nehme das Resultat gleich vorweg: 3 Min. vor 7 Uhr bauten wir tatsächlich ein. Zwar spürten wir, dass wir richtig reingeklotzt hatten, aber das Ergebnis ließ sich sehen. Zu allem Überfluss zauberte Dagmar noch leckere Kaaspressknödel auf unseren Abendtisch, die wir draußen genüsslich verspeisten.
Freitag war der Tag des Entstaubens. Dagmar machte sich an die Arbeit, nur um mal zu schauen, wie der Blick aus den Fenstern wirkt, wenn sie Fenster putzt? Das artete dann in eine Entstaubungs- und Fensterputzorgie aus. Am Schluss konnte man einen ungetrübten Blick auf die Bergwelt werfen. Im Hauptraum war der Staub sicherlich um 90% verbannt worden. Abends half ich Peter noch beim Estrich anmachen und einbringen. Auch Stefan und Dominik waren ganz selbstverständlich wieder dabei. So machte es also einen Ruck und schon nach einer Stunde waren wir dabei, den Betonmischer und das andere Werkzeug mit viel Wasser wieder zu reinigen. Dann aßen wir alle in „Großfamilie“ draußen unter dem Apfelbaum zu Abend. Ann kochte für eingefleischte Vegis wie mich einen Gemüsereis, der sehr sehr lecker schmeckte. Trotz der vier Flaschen alkoholfreiem Bier schwang ich mich aufs Fahrrad und raste nach Hause.
Für Samstag kündigte sich Markus mit seinem Kranwagen an, um die Holzlieferung auf den Dachboden zu hieven. Als er mit einem Hänger voll Fichtenstämme am Haus vorbei fuhr, hielt er kurz an und teilte mir mit, dass er erst noch ein Rind von ihm, das auf der Alm aus unerklärlichen Gründen gestorben war, holen musste. Dagmar und ich warteten fast den ganzen Tag auf diese Holzabladeaktion. Irgendwann wollten wir den Vorplatz vor der Küche von großen Steinen befreien und etwas ausebnen, dabei sahen wir, dass wir einige Steine auf dem geplanten Weg zum Keller verbauen konnten. Das Ergebnis war, dass wir den kompletten Weg mit Natursteinen bauten/ anlegten. Wir wurden gerade fertig, als die ersten Tropfen einen heftigen Regen ankündigten.
Dann kam Markus mit seinem Kranwagen und mit Peter zusammen knallte und rumste es und die 4 Tonnen Latten, Balken, Bretter lagen auf dem Dachboden. Von dort müssen wir sie dann nur noch aufs Dach gehievt werden. Ja die bestehende Balken- und Deckenkonstruktion muss nun einiges an Gewicht aushalten. Allerdings versah ich die Decken mit einigen Stützen, so dass keine Überraschungen passieren.